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SEAN SCULLY. Ausgewählte Graphik – Radierungen und Lithographien
07.09.2018 – 27.10.2018

Zur Eröffnung am Freitag, den 7. September 2018 um 18.30 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 68 Seiten und 48 farbigen Abbildungen.

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Bitte beachten Sie unsere besonderen Öffnungszeiten zu den
"DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES 2018":
Freitag, 7. September von 18.00 bis 22.00 Uhr
Samstag, 8. September von 12.00 bis 20.00 Uhr
Sonntag, 9. September von 12.00 bis 18.00 Uhr

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SEAN SCULLY
Ausgewählte Graphik – Radierungen und Lithographien
Anlässlich der DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES zeigt die Galerie Boisserée zum ersten Mal in einer Einzelausstellung das graphische Oeuvre des 1945 in Dublin geborenen Künstlers Sean Scully.
Scully hat ein unverwechselbares und absolut zeitlos anmutendes graphisches Oeuvre geschaffen. Seine druckgraphischen Arbeiten sind Meisterwerke zeitgenössischer Graphik. Während er in seinen frühen Arbeiten seine Ränder im Sinne des damals angesagten hard edge-Stils mit Klebebändern präzise setzt, verschwimmen die klaren „Grenzen“ mehr und mehr, werden in Nuancen verwischt, lösen sich aber nicht ganz auf. Die malerische Qualität, der eigentümliche Kontrast des sparsamen formalen Bildaufbaus, die Schlichtheit und der Zusammenklang von Farbstimmungen und Formen faszinieren gleichermaßen. Die Druckgraphik bietet ihm eine Vielfalt an Techniken und Ausdrucksmöglichkeiten. Er lässt sich von der Einzigartigkeit der Materialien inspirieren und findet für jede graphische Technik eine eigene Ausdrucksform.
Sean Scully setzt Flächen miteinander in Beziehung. Es gibt einen ganz offensichtlichen Eindruck von Horizontalität und Vertikalität. Es sind die Zwischenräume, die Beziehungen zwischen den Dingen, auch zwischen Menschen, die ihn interessieren. „Meine Bilder erzählen von Beziehungen. Wie Körper zusammenkommen, wie sie sich berühren, sich trennen. Wie sie zusammenleben, in Harmonie oder in Disharmonie. Der Charakter dieser Körper verändert sich ständig in meiner Arbeit, abhängig von der Farbe, von der Undurchlässigkeit und Transparenz der Oberfläche. Das alles verleiht ihnen ihre Eigenart, ihr Wesen. Der Rand definiert die Beziehung zum benachbarten Körper, er setzt sie in einen Kontext. Meine Bilder wollen Geschichten erzählen, die ein abstraktes Gegenstück zu dem Auf und Ab menschlicher Beziehungen sind. [...] Anstatt eine Beziehung zu malen, male ich [...] Felder und setze sie zusammen.“ (Sean Scully, Ausstellungskatalog: Konstantinopel oder Die versteckte Sinnlichkeit. Die Bilderwelt von Sean Scully, Prestel Verlag München, Berlin, London, New York 2009, S. 19)
Vertraute, einfache Muster wie Streifen und Schachbrettmuster begegnen einem in seinem Werk. Auffällig ist nicht nur die Variationsvielfalt des einfachen Bildaufbaus, sondern auch die Beziehung zu frühen handwerklichen Techniken und Kulturen und Scullys Begeisterung für diese: die Streifen marokkanischer Teppiche, Scullys Verehrung für den Dom von Siena mit seinem grün-weißen Steinwechsel, sein großes Interesse an präkolumbianischen Kulturen. Sean Scully gehört zu den bedeutendsten abstrakten Künstlern der Gegenwart. Gleich zweimal war er für den Turner-Preis nominiert und ist in mehr als hundert Sammlungen renommierter Museum weltweit vertreten. Zahlreiche Ausstellungen, darunter große Retrospektiven, repräsentierten sein Werk.