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Vom Tanz und von der Darstellenden Kunst her kommend, begann Shanghai Surbir Mitte der 90ziger immer intensiver mit Video zu arbeiten, erst als Teil des Bühnenbildes für ihre Choreographien, dann in ihren ersten Solo-Performances als gleichrangiges Medium neben dem körperlichen Ausdruck. Seit ihrem Studium in London ist Video zu ihrem bevorzugten Medium geworden und wird nur noch teilweise begleitet durch eine Live Performance. Der Performance Teil hat sich in die Videoarbeiten hinein verlagert, in denen sie meist Subjekt und zugleich Objekt ist.

So wie heute die Abbilder dieser Welt immer fragmentarischer erscheinen, als verschiedene Orte in einem technologischen Netzwerk, als unterschiedliche (virtuelle) Räume und Realitätsebenen, so arbeitet Shanghai Surbir in ihren Videos mit dieser Multiplikation der Erscheinungsbilder der Welt und ihrer Aufzeichnungen, um daraus ein eigenes System, eine eigene Wirklichkeit zu erschaffen. Die Videos sind so strukturiert, dass alle Elemente immer wieder auseinander und zusammengefügt werden in einer neuen Ordnung, so ähnlich wie bei einem Kaleidoskop.

„Eines der Hauptthemen in Bezug auf meine Arbeit ist der Antagonismus zwischen Zivilisation und Natur. Natur im Kontrast zur Zivilisation stellt einen grundlegenden kulturellen Code dar im Zusammenhang mit einer kulturell festgelegten Antithese, die unausweichlich und naturgegeben in der Wahrnehmung des Betrachters zu sein scheint. In unserer post-industriellen, hoch-technologischen Gesellschaft hat sich das Model für ein urbanes Zusammenleben in gewisser Weise verändert. Neue Medien wie z.B. das Internet sind im Wesentlichen egalitär und dezentralisiert. Die Zivilisation und ihre Bezugspunkte haben sich also verändert und insofern auch das Verhältnis zur Natur. Ich versuche einen kritischen Diskurs innerhalb des Mediums Video zu entwickeln, da es mir angemessen erscheint in Bezug auf die Vielschichtigkeit unserer komplexen, technologischen Gesellschaft und ihrer technischen Erscheinungsformen wie das Internet oder den Cyberspace.“

Shanghai Surbir lebt in Berlin 1968 geboren in Hamburg 1988 Abitur an der Vincent-Lübeck-Schule in Stade 1989-90 Theaterinstitut Monsun, Hamburg, Schauspieltraining 1990-93 Lola-Rogge-Schule, Hamburg, Ausbildung zur Tänzerin und Tanzpädagogin 1998 Umzug nach London 1998-2000 Master of Arts in Video und Tanz (Unterfächer: Choreographie und Choreologie), London Contemporary Dance School at the Place/University of Kent , London Auslandsstipendium der Carl-Duisberg-Gesellschaft, Köln Stipendium des Paul Hamlyn Trusts, London 2001 Umzug nach Berlin Fortbildung in Video und Audio Design und DVD Entwicklung, L-4 Institut für Digitale Kommunikation, Berlin

Videos/ Performances (Auszug) „Anima mundi - ein Trauergesang“, Tanztheater für acht Tänzer/innen, Rote Flora, Goldbekhaus, Hamburg Gisela“, Tanztheater für zehn Darsteller, Rote Flora, Goldbekhaus, Hamburg „Tanzperformance“ in Zusammenarbeit mit der Bildhauerin Maike Sander, Kunstraum Markthalle, Hamburg „ Das gute Gefühl, eine Frau zu sein - Industrial Products“, 55 mins. Multimedia Solo Performance, Goldbekhaus und „Die Mission“, Hamburg inklusive „Reverse Swan Lake“, Videoclip, 2:55 mins. „Dance Mission“, Tanztrash in Zusammenarbeit mit Hector Gonzalez für Schlingensiefs „Die Mission“, Hamburg „Remember me“, Video, 8 mins., LCDS, London „Gunther – the dancing spaceship”, Dokumentation, 25 mins. LCDS, London „Resurrection”, Video, 7 mins, LCDS, BBC Short Film Festival 2000, Lux Center, London 1999-2000 „Hongkong Depression 1999”, Video/Installation/Performance, MA Final Project, 25 mins. LCDS, The Place Theatre, London „Video Audio Raum”, für 48 Stunden Neukölln, Kunst- und Kulturfestival, Berlin „Videodancing“, Videoinstallation, 3 Monitore, 3 Rekorder, Loop „Love Fool“, Video, 3 mins. Gruppenausstellung „Art Form“ in der Galerie „Neues Problem“, Berlin „love & technology“, DVD, 18 mins. , geloopt, screening im “White Trash” „Venus Videos“, zweiteilig, dreikanalig über Monitore, 28 mins. geloopt

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