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Mit der Ausstellung von Sigmar Polke eröffnet die Galerie Schönewald und Beuse ihre neuen Räume in Düsseldorf. Gezeigt werden ein Konvolut von Arbeiten aus den 1960er Jahren, zwei Skizzenbücher (1969/70), eine Gouache aus der Serie für den Westfälischen Kunstverein (1973), sowie fünf großformatige Gouachen, die zwischen 2000 und 2005 entstanden sind. Die Werke, aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, ergeben einen konzisen Überblick über Polkes vielgestaltige Arbeiten auf Papier über einen Zeitraum von 40 Jahren.

In den 1960er Jahren, teilweise also noch in seiner Studienzeit, überrascht Polke mit einem Feuerwerk an Ideen, die von Südseeträumen aus der Zeit des Wirtschafts-Wunders erzählen, aber auch in die Kunstgeschichte (Dürers Rasenstück) und in die Werbung hineinreichen. Mit geradezu enzyklopädischem Interesse eignet er sich Vorlagen jeder Couleur, die er in den Printmedien findet, an, und verwandelt sie derart, dass sein ureigener zeichnerischer Stil sofort erkennbar wird.

Zwei Skizzenbücher im Format DINA5, die am Ende des Jahrzehnts entstehen, bestätigen Polkes unbändige Lust an der Beschreibung der Welt. Das erste enthält 90 Aquarelle, die allesamt landschaftliche und architektonische Sujets darstellen; sie entspringen gleichermaßen seinen eigenen Visionen wie auch der Lektüre von Science-Fiction-Comics. Das zweite enthält 28 Aquarelle, die zwischen abstrakten Motiven, Capriccios und Aktdarstellungen wechseln und sich durch ihren metamorphosischen Charakter auszeichnen: wahre Perlen der Zeichenkunst. Zum ersten Mal werden alle Blätter dieser kostbaren Büchlein in Form von Facsimile-Drucken dem Publikum zugänglich gemacht.

Den Abschluss der Ausstellung bilden fünf großformatige Werke (ca. 210 x 160 cm), die Polkes reife künstlerische Virtuosität schlagartig vor Augen führen. Die immense thematische Bandbreite der Arbeiten, die alte Mythen und Geschichte, Alltag und Medienklischees umspannt, wird allein durch die Vielzahl künstlerischer Mittel überboten: kristalline Farbformen, Farbschüttungen, Rasterformationen und lineare Gegenständlichkeit bilden visuelle Amalgame, in deren Tiefenräumlichkeit man immer wieder neue Entdeckungen machen kann.

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Sigmar Polke
Zeichnungen. Gouachen. Aquarelle 1964-2005