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Die Hamburger Malerin Silke Silkeborg erforscht die Nacht, um die Grenzen der Darstellbarkeit mit den Mitteln der Malerei auszuloten. Konnte man bislang in ihren Nachtgemälden Objekte und Orte identifizieren, thematisiert sie gegenwärtig den abstrakteren Grad nächtlicher Landschaft, deren Konturen nur noch vage erkennbar sind und vor dem Auge verschwimmen.

Umso deutlicher werden changierende Farbnuancen und die Lebendigkeit des Unkonkreten in Silkeborgs Arbeiten sichtbar. Wenn sich der Betrachter auf die scheinbare Dunkelheit eingelassen hat, offenbaren ihm die Bilder nach kurzer Zeit einen überraschend differenzierten Farben- und Formenkosmos. Zentrale Sujets der in der Ausstellung „Solanum Nigrum“ gezeigten Arbeiten sind auf Grün- und Blautöne reduzierte Schattenspiele einer polymorphen Pflanzenwelt. Darüber hinaus überrascht die Malerin mit flimmernden bunten Wasserspiegelungen, die sie in der vermeintlichen Dunkelheit findet: Flüchtige Dunstspuren und vom Wind bewegtes Wasser, auf dem sich Form und Licht reflektiert, geben eine Ahnung von dem Klima einer gemalten Nacht, die im urbanem Restlicht, oder auch in natürlichem Mondlicht, nie wirklich dunkel ist.

Um solch spezifische Orte zu entdecken und vor Ort zu malen, begibt sich die Künstlerin in die Nacht. Sie zeigt mit Ihren Bildern, dass auch verschwindend wenig Licht farbige Facette ermöglicht, die sie in ihre Malerei zu übersetzen versteht. Dabei interessiert es sie nicht „(…)die Abstraktion zu erfinden, sondern zu finden“ (Silke Silkeborg). Das Nachtschattengewächs „Solanum Nigrum“ steht als Titel gebendes pars pro toto für die Schattenspiele der nächtlichen Sujets, die der Künstlerin auf Ihren Exkursionen begegneten.

Silke Silkeborg schloss 2010 ihr Studium der Malerei an der HfbK in Hamburg bei Prof. Werner Büttner ab. Sie erhielt in der Folge den Karl Heinz Ditze-Diplompreis und kurz darauf den De Bruycker Kunstpreis der Stadt Schneverdingen. Ihre Arbeiten werden zurzeit in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Frankreich gezeigt.

Sandra Kramer, im Oktober 2011

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Silke Silkeborg
Solanum Nigrum