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Die Konrad Fischer Galerie Düsseldorf freut sich, im Rahmen der Düsseldorf Cologne Open Galleries Arbeiten der in Berlin lebenden schwedischen Künstlerin Sofia Hultén zu präsentieren.

Rekonstruktion, Renovierung und Neuanordnung sind immer wiederkehrende Prozesse in Sofia Hulténs Arbeit. Der Akt des Machens, die Materialität der Objekte, mit denen sie arbeitet, und deren Beziehung zur Zeitlichkeit stehen im Mittelpunkt ihrer Skulpturen, Videos und Fotografien.

Für diese Ausstellung hat Sofia Hultén eine Autowerkstatt aufgekauft und untersucht das Wesen der verschiedenen profanen Gegenstände, die sie dort vorgefunden hat. Der Eurodance-Hit „No No NoNo No No / No Limit“ von 2 Unlimited ist sowohl Titel gebend für die Ausstellung, als auch für eine aus aufeinander gestapelten Wagenhebern gefertigte Säule, die Boden und Decke des Galerieraums auf Distanz zu halten scheint. Hinter einer Wand verbaut, befindet sich das restliche Inventar der Autowerkstatt. Der Besucher „erfährt“ die einzelnen Objekte lediglich über vier Monitore auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, die jeden Gegenstand einmal in Aktion zeigen: Autoradio, Scheinwerfer, Plattenspieler oder Feuerzeug. In Anlehnung an Platons Höhlengleichnis findet in Hulténs „Nu Cave“ eine mediale Transformation der „Schatten“ der verborgenen Gegenstände statt.

Die Objektreihe „Versions of Events“ zeigt jeweils einen Strumpf, einen Turnschuh, eine Heftzwecke, einen Farbfleck und eine Plastiktüte in wechselndem kausalem Zusammenhang. Das „Kopfkino“ des Betrachters rattert, die fiktiven chronologischen Abläufe verschwimmen zu immer neuen möglichen Konstellationen, ebenso wie die Raum greifende begehbare Gitterstruktur in der ersten Etage, die eine sowohl zeitliche als auch objekthafte Transformation zu vollziehen scheint.

Im Video „Immovable Object / Unstoppable Force“ versucht die Künstlerin, den Anweisungen eines Films über Telekinese folgend, eine Dampfwalze durch ihren Willen zu bewegen. In einem weiteren Video „Investigation Reconstruction“ rekonstruiert sie FBI-Trainingsfilme der 60er und 70er Jahre, die sich mit der Spurenrekonstruktion auseinandersetzen, ähnlich ihrer rekonstruierten und mit Flecken und Rissen versehenen Industrieputztücher. Während bei den Putztüchern der Akt der Rekonstruktion im Vordergrund steht, ist es im Video die Analyse der Rekonstruktion einer Rekonstruktion, die Hultén beschäftigt.

Sofia Hultén wurde 1972 in Schweden geboren und lebt und arbeitet heute in Berlin. Ihre Arbeiten waren unter anderem in folgenden Ausstellungen zu sehen: Pressure Drop, RaebervonStenglin, Zürich (2011); Past Particles Konrad Fischer Galerie, Berlin (2010); Ninety-Nine Problems Meessen De Clercq, Brussels (2010), Pop-Up!, Ludwig Forum Aachen, Back to Back, Konrad Fischer Oben, Berlin (2009); Drawn Onward, IKON Gallery Offsite, Perrot’s Folly, Birmingham, UK (2009); Mutual Annihilation, Künstlerhaus Bremen, (2008); Familiars, IKON Gallery, Birmingham, UK (2007) sowie You Do Voodoo You Do, Kunstverein Nürnberg (2007)

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Sofia Hulten
No No NoNo No No