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In der Videoausstellung kommen Künstlerinnen aus der Türkei, Ägypten, dem Iran, Syrien, Algerien und Palästina, die in ihrer Heimat oder außerhalb leben mit ihren individuellen Erzählungen von Weiblichkeit zu Wort. Sie bewegen sich im Spannungsfeld von Tradition und Fortschritt, Regionalität und Internationalität, Exil und Immigration, religiösen Wertesystemen und westlich kapitalistischen Einflüssen und zeichnen in ihren facettenreichen Arbeiten unterschiedlichste Möglichkeiten von Identität.

Identitäten verschieben sich im Kulturenclash, die Übersetzung zwischen arabischen und westlichen Sprachen und Weltbildern gestaltet sich als schwierig, Frauen müssen antreten gegen Projektionen, mit denen der Westen wie der Osten sie brandmarkt, und sie müssen ihren Platz finden zwischen den zeitgleichen Polen von Kapitalismus und Kult. Frauen müssen sich neu positionieren und in einer Welt auftreten, in der sie selbstaffirmativ Zeichen setzen und ihre Kunst und ihre Meinung kundtun, um nicht in der Indifferenz der Öffentlichkeit und einer massenmedialen Hegemonie zu versinken.

Die Künstlerinnen, die momentan in Istanbul, London, Kairo, Damaskus, New York und Wien leben, zeigen in Film und Video subjektive Geschichten: Die Konstruktionen wie Dekonstruktionen, Impressionen von und Statements über weibliche Identität reichen von Arbeit als identifikationsstiftendem Moment, über psychoanalytische Interpretationen von Familienstrukturen, über eine Mutter Tochter Beziehung, bis zu einer dokumentarisch angelehnten Untersuchung des Stellenwerts von Schwangerschaft .... Panoramatische Überblicke werden durch spezifisch politische und persönliche Erfahrungen, regionale Zooms, transkulturelle und multiperspektivische Ansätze gebrochen. Erzählungen, Dokumentationen und Fiktionen versammeln sich in digitalen Bildern zu einer Reihe von Eindrücken, die verschiedenste Wirklichkeiten und Visionen von Weiblichkeit vorführen. Die von den Künstlerinnen vorgeschlagenen Videos erlauben, wie Edward Said forderte, in Form von Selbstrepräsentation und Narration, persönliche und schlaglichtartige Einblicke in ein nur schwer fassbares Thema. So entsteht eine kaleidoskopartige Sammlung von Erzählungen, die Fragen stellen, die nicht letztgültig und eindeutig beantwortet werden.

Im Anschluss wird die Ausstellung im Kulturzentrum bei den Minoriten in Graz anlässlich der Programmreihe Crossing Cultures gezeigt. Im Sommer wird die Ausstellung in veränderter Form im Magazin 4/ Kunstverein Bregenz gezeigt, Kuratoren: Róza El-Hassan, Wolfgang Fetz

Pressetext

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Some Stories
Künstlerinnen aus der Türkei, Ägypten, dem Iran, Syrien, Algerien
und Palästina zeigen in Film und Video Konstruktionen weiblicher Identität
Kuratoren: Róza El-Hassan, Gerald Matt

mit Lara Baladi, Zoulikha Bouabdellah, Mona Hatoum, Diana El Jeiroudi, Amal Kenaway, Gülsün Karamustafa, Shirin Neshat, Nura  (anonyme Künstlerin)

Stationen:
Kulturzentrum Minoriten, Graz
Sommer 2005 Magazin4 - Vorarlberger Kunstverein (in veränderter Form)