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Den Medien-Schwerpunkt im Künstlerhaus eröffnet die Ausstellung „Space Inventions – der künstliche Raum“ mit zehn großformatigen Rauminszenierungen im Erdgeschoß. Während der letzten beiden Wochen überschneidet sich die Schau mit „paraflows“ im Obergeschoß, wo dann weitere Aspekte der Medienkunst zu sehen sein werden.

Obwohl sich die Verwendung aktueller Medien weit in die Kunstgeschichte zurück verfolgen lässt, wird das Aufkommen elektronischer Technologien am Ende der sechziger Jahre als „Geburtszeit“ der Medienkunst angenommen. Wurde zunächst vor allem die Erfindung der Videotechnik als Möglichkeit der Expansion vom Tafelbild in den Bildschirm gefeiert, so spielt in der Folge die Erweiterung in den Raum eine bedeutende Rolle. Heute scheint der Begriff der „Medienkunst“ längst überholt zu sein; die Faszinationskraft technischer Mittel ist weitgehend verschwunden, die Avanciertheit der Medien tritt wieder zurück zugunsten der Aussagekraft des Kunstwerkes.

Vor diesem Hintergrund handelt die Ausstellung von künstlerischen Raumerfindungen mittels neuer Medien, mit markanten Beispielen aus der Vielfalt illusionistisch-narrativer Kreationen und Konstruktionen realer und virtueller Räume: Am Beginn stehen zwei neo-kinetische Arbeiten: das „Roto-Objekt“ von Leo Schatzl und „Der Rechnende Raum“ von Ralf Baecker. Artifizielle Rauminstallationen gestaltenShelley Eshkar und Paul Kaiser mit ihrer computergenerierten Choreografie „Pedestrians“; Carsten Nicolai mit der Klang-Bildkomposition „fades“ im Nebelraum; Vadim Fishkinmit der maschinisierten Wetter-Installation „Choose Your Day“ und Ulf Langheinrich mit der großdimensionierten Kuppelprojektion „Hemisphere“. In den transzendentalen Weltraum führt Mariko Mori mit ihrem „Transcenic Circle“, der in Echtzeit mit den Planetenbewegungen im All verbunden ist. Den Aspekt omnipräsenter Beobachtungsräume behandelt Seiko Mikami in der robotergesteuerten Installation „Desire of Codes“. Von virtuellen Räumen handeln der für die Cave-Technologie entwickelte „Gesichtsraum“ vonJohannes Deutsch und die Reflexionen zu Second Life von Robert F. Hammerstiel, der die künstliche Welt wie ein fotografierender Tourist bereist und mit seinen Arbeiten „Instant Vacations“, „Landmarks“, „Pose Balls“ und „Instant Message“ dokumentiert.

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Space Inventions - Der künstliche Raum
Kurator: Gottfried Hattinger

Künstler: Leo Schatzl, Ralf Baecker, Shelley Eshkar, Paul Kaiser, Carsten Nicolai, Vadim Fishkin, Ulf Langheinrich, Mariko Mori, Seiko Mikami, Johannes Deutsch, Robert F. Hammerstiel