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In Augsburg eröffnet am 22. Mai 2006 die Staatsgalerie Moderne Kunst mit herausragenden Werken amerikanischer Kunst seit 1950. Damit wird erstmals eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zu einem Zentrum für Gegenwartskunst. In dem von Philipp Jakob Manz 1910 erbauten ersten Stahlskelettbau Deutschlands, der für seine neue Nutzung aufwändig saniert wurde, werden auf 1.500 Quadratmetern ausgewählte Arbeiten aus der Sammlung für moderne Kunst der Pinakothek der Moderne München gezeigt. Die von Tageslicht durchfluteten hohen Räume der ehemaligen Textilfabrik erweisen sich als ideales Forum für die Präsentation zeitgenössischer Werke.

Mit der Eröffnungsausstellung wird der Besucher zu einem Spaziergang durch New York eingeladen. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich das Zentrum des internationalen Kunstgeschehens von Paris in die amerikanische Metropole verlagert. Sie wurde zur aktivsten Produktionsstätte der Gegenwartskunst, in der auf dichtestem Raum so brillante aber auch unterschiedliche Persönlichkeiten wie Robert Motherwell, Robert Rauschenberg, John Cage, Andy Warhol, Dan Flavin oder Donald Judd arbeiteten. Sie prägten dort in enger zeitlicher Folge Kunstrichtungen, die unter den Begriffen Abstrakter Expressionismus, Pop Art oder Minimal Art in die Geschichte eingingen. Die Staatsgalerie moderne Kunst im Glaspalast stellt Ikonen der fünfziger bis achtziger Jahre vor: darunter das großartige Selbstbildnis von Andy Warhol (1967), und Meilensteine der Kunstgeschichte, wie der berühmte »Stack« von Donald Judd (1968/69). Jedes der ausgestellten Exponate ist ein entschiedener Beitrag zur Neudefinition des Koordinatensystems der Kunst, die angesichts der durch neue Technologien veränderten Lebensbedingungen dazu aufgerufen war, ihre Grundlagen zu überdenken.

Kuratorin: Corinna Thierolf

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H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast

Die Neue Sammlung I Das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast ist Augsburgs neues städtisches Museum für zeitgenössische Kunst. In unmittelbarer Nachbarschaft der ebenfalls neu aus der Taufe gehobenen Staatsgalerie entstanden auf über 2.000 Quadratmetern nicht nur weitläufige, sondern auch ungewöhnlich spannende Ausstellungsflächen für junge Kunst, die zugleich den Charakter des ehemaligen Industriebaus bewahren. Neben der Präsentation der ständigen Sammlung werden Künstler hier temporäre, ortsbezogene Installationen vorstellen, die sich im Dialog mit und als Spiegel der ständigen Sammlung zeigen.

Das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast ist Museum, Wechselausstellungshalle und Experimentiergehäuse zugleich. Dabei kommt der transdisziplinären Vernetzung der Künste besondere Bedeutung zu. Künstler wie Empfangshalle, Maik und Dirk Löbbert, Carsten Nicolai oder Tamara Grcic stehen für künstlerische Strategien, die traditionelle Felder eng umrissener Kunstgattungen schon lange aufgebrochen haben und sich eines Spektrums verschiedenster Medien bedienen. Daneben steht die so oft schon tot gesagte, nicht selten als konventionell abgetane Malerei als eine noch immer und wieder frische Form und Möglichkeit zeitgenössischer Kunstproduktion, wie dies die Werke etwa von Rupprecht Geiger, Jörg Herold, Christofer Kochs, Bernd Koberling oder Petra Lemmerz eindrucksvoll belegen.

Neben dem »puren« Museumsangebot werden regelmäßige Führungen, Konzerte, Filme, eine öffentliche Bibliothek zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, eine von der Gesellschaft für Gegenwartskunst betriebene Artothek sowie museumspädagogische Angebote das neue städtische Haus H2 gemeinsam mit der hochkarätigen amerikanischen Kunst der Staatsgalerie zu einem vitalen Zentrum der Gegenwartskunst machen.

Pressetext

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Spaziergang durch New York
Kuratorin: Corinna Thierolf

Werke von Donald Judd, Robert Motherwell, Andy Warhol, Felix Weinold ...