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Das MKM präsentiert vom 29.09.2006 bis zum 28.01.2007 die bislang umfassendste Werkschau des Bildhauers Stephan Balkenhol in Deutschland. Die von Matthias Winzen kuratierte Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden. Sie war in erster Station in der Kunsthalle Baden-Baden zu sehen und wird abschließend im Salzburger Museum der Moderne gezeigt. Aufgrund der besonderen Räumlichkeiten des MKM wird die Duisburger Präsentation den größten Umfang haben. Zur Sammlung des Hauses gehören bedeutende Werke von Stephan Balkenhol, darunter die Arbeiten Hexagon und Fries von 1988, die anlässlich dieser Ausstellung erstmalig seit dem Entstehungsjahr wieder vollständig gezeigt werden.

Die Schau präsentiert das umfangreiche Schaffen des Künstlers anhand von Skulpturen und Reliefs sowie Zeichnungen und Siebdrucken aus den letzten 20 Jahren. Dabei wird sowohl die handwerkliche Meisterschaft des Künstlers beleuchtet als auch seine geistes- und kulturgeschichtlichen Bezugnahmen. Stephan Balkenhol (*1957), der an der Karlsruher Kunstakademie Bildhauerei lehrt, lotet in immer neuen Facetten die ästhetischen und inhaltlichen Möglichkeiten zeitgenössischer darstellender Skulptur aus. Sein wesentliches Arbeitsmaterial ist Holz, sein Hauptmotiv der Mensch. Der Künstler schafft bestimmte Grundtypen - Männer und Frauen in neutraler Kleidung -, die in vielfältigen, immer neuen Variationen auftreten. Dabei können formale Fragestellungen ebenso die Basis einer Skulptur sein wie die Auseinandersetzung mit berühmten Vorgängern aus der Kunstgeschichte. Jüngstes Werk ist die 4,60m große, eigens für die Ausstellung geschaffene Ikarus-Bronze.

Balkenhols Skulpturen scheinen unserer Realität zu entstammen, wir können ihre Kleidung oder ihre Haltung eindeutig benennen. Und doch bleiben diese Figuren, die keine Emotionen zur Schau stellen, seltsam verrätselt. Sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Wiedererkennen und Zweifel, zwischen Nähe und Ferne - und gerade das macht sie so faszinierend für den Betrachter. Diese Offenheit ist grundlegend für Balkenhols Werk: „Ich will alles auf einmal: Sinnlichkeit, Ausdruck, aber nicht zu viel, Lebendigkeit, aber keine oberflächliche Geschwätzigkeit, Momentaneität, aber keine Anekdote, Witz, aber keine Kalauer, Selbstironie, aber keinen Zynismus. Und in erster Linie eine schöne, stille, bewegte, viel- und nichtssagende Figur.“

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der National-Bank AG Essen. Die Organisation liegt in den Händen der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn. Es erscheint ein Katalog im Umfang von 304 Seiten (dt./engl., Hardcover) mit zahlreichen Farb-Abbildungen. Die Ausstellung wird am 28. September um 19.00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers eröffnet.