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“Wir sind Designer. Oder zumindest werden wir als solche gesehen. Aber das ist zugleich auch das Tragische für uns. Denn wir wären gerne Künstler. Wir denken bei unseren Entwürfen nicht über den Nutzer oder den Betrachter nach, sondern arbeiten frei. Wie Künstler eben. Wir präsentieren unsere Arbeiten aber dennoch im Kontext des Designs, weil das unsere Herkunft ist.”, so beschreiben die beiden Designer Job Smeets und Nynke Tynagel (Studio Job) ihre Arbeit und das Dilemma, in dem sie mit ihren überraschenden, ironischen, überdimensionalen, comic-artigen, alle Disziplinen brechenden Entwürfen stecken.

Vor allem Unternehmen aus der Luxusbranche wie Bisazza oder Swarovski oder aber das niederländische Label Moooi vertreiben die auf wenige Exemplare limitierte Stücke. Hinzu kommen Sammler als Auftraggeber und Museen.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Groninger Museum eine umfangreiche Werksammlung von Studio Job aufgebaut. Die dort versammeltnen Entwürfe sind archetypischen und monumentalen Objekte, die vor allem ein expressives Spiel auf der Schnittfläche zwischen Kunst und Design zeigen. Wie wohl in keiner vergleichbaren Partnerschaft begletete das Museum die Designer über Jahre. Initiierte, finanzierte, ermutigte die Arbeit von Job und Nynke und ermöglichte so – auch als Sparringspartner – ein gewaltiges Oeuvre. Im Dezember 2010 eröffnete das Museum als Teil der Revitalisierung einen von Studio Job gestalteten Empfangsraum – die Job Lounge.


Job Smeets und Nynke Tynagel absolvierten beide ihr Studium an der Design Academy in Eindhoven. 1998 gründete Smeets Studio Job; zwei Jahre später – nach ihrem Studienabschluss – kam Tynagel hinzu. Bekannt wurde das Duo mit karikaturistischen und maßstabsfreien Entwürfen wie Curved Cabinet (1999) und Craft (2001), mit denen sie die gängigen Auffassungen innerhalb der Designwelt kommentierten.

Die Ausstellung im NRW-Forum hebt diese besondere Wechselbeziehung und die wichtigsten künstlerischen Entwicklungen von Studio Job hervor. Mit Schlüsselwerken, richtungweisenden Serien wird die Vielseitigkeit und die konzeptuelle Vielschichtigkeit des Werks von Studio Job hervorgehoben.

Das NRW-Forum zeigte bereits in der Ausstellung “UFO – Grenzgänge zwischen Kunst und Design” 2009 eine Arbeit von Studio Job. Sie gelten als herausragende Vertreter jener Entwicklung, bei der sich Designer der Ausdrucks- und Präsentationsformen der Kunst bedienen und vice versa Künstler sich mit den funktionalen Aspekten ihrer Objekte beschäftigen – unter dem Label “Design-Art” weltweit gesammelt und ausgestellt. Für ein Ausstellungshaus wie das NRW-Forum, das sich in seinem Programm eben solchen “Grenzgängen” verschrieben hat, muss das Zusammengehen von Design und Kunst beinahe notwendigerweise von Interesse sein. Ist es doch Teil jener “Konvergenz”, die wir immer wieder in unseren Ausstellungen beschreiben. Mit der Ausstellung von Studio Job setzen wir damit einen Schlußstein unter das Programm des NRW-Forum.

Die Ausstellung Studio Job & das Groninger Museum wurde von Konservator Mark Wilson zusammengestellt. Der Katalog (englisch/holländisch) – in dem das Museum seine Sammlung von Studio Job Objekten vorstellte – aus dem Jahr 2011/2012 ist im Museumsshop erhältlich.

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STUDIO JOB
Sammlung des Groninger Museum

Künstler:
Studio Job  (Job Smeets, Nynke Tynagel)

Kuratoren:
Mark Wilson