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Im Werk von Suchan Kinoshita ist nichts je festgeschrieben. Ihre vielgestaltige Arbeit entwickelt sich beständig weiter, verändert sich mit der Fülle ihrer Erfahrungen. Für die Künstlerin ist jede Ausstellung Teil eines Ganzen, dessen Grenzen, dessen endgültige Form sie nicht zu kontrollieren vermag.

Obgleich die Verbindungen zwischen den einzelnen Werken bewusst von der Künstlerin geschaffen werden, sind ihre Arbeiten aufgeladen mit unvorhergesehenen Konnotationen, lassen sich in unterschiedlichen Kontexten und zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich deuten - und erinnern damit ein wenig an per Flüsterpost übermittelte Botschaften, die am Ende nur noch ein ferner Widerhall ihres ursprünglichen Sinns sind, ohne ihn jedoch ganz zu verlieren.

Für ihre Ausstellung im Mudam verwendet Suchan Kinoshita Elemente früherer Installationen, außerdem Fundstücke oder eigens für die Ausstellung produzierte Objekte. Der ihr zur Verfügung gestellte Bereich gerät damit zum Ort der Bewegung und Begegnung, wo ein jeder sich der Deutung seiner eigenen Eindrücke sowie der Exponate im Kontext seiner persönlichen Assoziationen widmen kann. Die Künstlerin selbst verortet ihre Arbeit in einer offenen Zeitlichkeit: Stick Empathy ist Teil einer Reise, die sie vor nunmehr beinahe zwanzig Jahren begonnen hat, und wir haben hier die Gelegenheit, gewissermaßen live an der Fortentwicklung dieses Œuvres zu partizipieren.

Suchan Kinoshita wurde 1960 in Tokyo geboren. Sie lebt und arbeitet in Maastricht. Ihr Studium führte sie an die Musikhochschule Köln und an die Jan van Eyck Akademie Maastricht. Zunächst arbeitete sie für eine Theatertruppe, als Schauspielerin, Regisseurin und Bühnenbildnerin. Diese Erfahrung, in Verbindung mit ihrer musikalischen Ausbildung, spiegelt sich auch in ihren die Disziplinen übergreifenden Installationen wieder, die sie seit den späten 1980er Jahren in internationalen Ausstellungen, wie der 4. Biennale von Istanbul (1995), der 11. Biennale von Sydney (1998), der Ausstellung Skulptur Projekte Münster (2007) oder der 7. Biennale von Shanghai (2008), gezeigt hat.

Darüber hinaus wurde ihre Arbeit in bedeutenden Einzelausstellungen präsentiert, u. a. im White Cube, London, im Musée d’Art Moderne de la ville de Paris / ARC, im M HKA, Antwerpen und im Ludwig Museum in Köln.

Im Jahre 1992 wurde ihr der Rompreis verliehen. 2010 erhielt das Ludwig Museum in Köln gemeinsam mit Suchan Kinoshita den „Kunstpreis des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie“, was der Künstlerin die Gelegenheit gab, ihre monografische Ausstellung In 10 Minuten zu realisieren.

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Suchan Kinoshita
Stick Empathy
Kurator: Enrico Lunghi