press release only in german

Markus Willeke zeigt verschieden große Aquarelle, die sich thematisch mit Katastrophen oder anderen unwillkürlich hereinbrechenden, meist zerstörierischen Zuständen beschäftigen. Da sieht man Bretterzäune, Warnschilder oder polizeiliche Absperrbänder, die den Übergang in ein chaotisches, lebensfeindliches Umfeld r markieren. Es gibt Rettungshubschrauber, Bildstörungsmeldungen aus dem Fernsehen oder Personen und Häuser, die dem Kontext von Horrorfilmen entnommen sind. Ein riesiges Gemälde von Markus Willeke mit der Aufschrift "We will hurt you" ergänzt die Ausstellung um ein eindeutiges Statement der Bedrohung. Auch Susanne Kutter beschäftigt sich mit dem Element der Zerstörung. In ihrem Video "Moving Day" wird ein bürgerliches Wohnzimmer in einem Baucontainer eingerichtet, der dann von einem Lkw transportiert wird. Während der Fahrt beginnen sich die Gegenstände scheinbar selbstständig zu bewegen. Das Video zeigt die Veränderung eines intakten, Sicherheit suggerierenden Innenraumes in einen chaotischen, vom Zufall bestimmten Zustand, in dem die Physik außer Kontrolle zu geraten scheint und den ehemaligen Wohnraum komplett zerstört. Ergänzt wird die Ausstellung durch selbst gebastelte Neonschilder, die originalgetreu den Logos bekannter Supermarkt- oder Baumarktketten nachempfunden sind und die materielle Existenz einer perfekten Welt versprechen.

Der Titel der Ausstellung "zur falschen Zeit am falschen Ort" läßt sich demnach als fatalistisches Fazit deuten, zu einer bestimmten Zeit besser nicht an dem von einer Katastrophe heimgesuchten Ort gewesen zu sein, sondern woanders, wo es friedlicher und lebensfreundlicher zugeht. Die Tatsache, dass sowohl der Ort wie auch die Zeit die falsche sind, lässt die Vermutung zu, dass auch in zukünftiger Zeit derselbe Ort nicht wieder schön und intakt sein wird, weil er für unabsehbare Zeit zerstört wurde.

Pressetext

only in german

Zur falschen Zeit am falschen Ort
Susanne Kutter / Markus Willeke
Malerei, Video, Installation