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Unter dem Titel "searching for suspects" zeigt die Galerie Stefan Rasche neue Arbeiten von Susanne Kutter vom 20. Januar bis zum 4. März 2006.

Die Videos, Objekte und Installationen von Susanne Kutter befinden sich in der Schwebe zwischen Wirklichkeit und Simulation, zwischen Normalität und radikaler Entfremdung. Ausgehend von scheinbar alltäglichen Situationen, von Räumen, Zeichen und Gegenständen, inszeniert die Künstlerin Prozesse ebenso schmerzhafter wie lustvoller Zersetzung, aus der am Ende neue Bilder und Bedeutungen resultieren.

In ihrer nunmehr zweiten Einzelausstellung in der Galerie Rasche zeigt Susanne Kutter eine Reihe aktueller Arbeiten, darunter ein Schrankobjekt, das sich am Eröffnungsabend vor den Augen des Publikums durch einen Zündmechanismus von einem scheinbar normalen Möbelstück in eine oppulente Bar verwandelt hat. Ebenfalls auf einer Aktion beruht ein neues Video, das den Beitrag der Künstlerin anlässlich einer Ausstellung im großen Wasserspeicher in Berlin dokumentiert. Hier hatte Susanne Kutter einen Kronleuchter von der Decke fallen lassen, der dann während der Ausstellungsdauer als weiterhin leuchtender Scherbenhaufen auf dem Boden liegen blieb. Damit knüpft die Künstlerin an frühere Filmprojekte wie "moving day" oder "flooded home" an, bei denen der möblierte Innenraum zu einem Ort höchst irritierender Ereignisse wird. Diese führen mittels eigener Dynamik zu einer unumkehrbaren Eskalation, wodurch die anfängliche Idylle, das Paradiesische des ganz normalen Lebens, einer nachhaltigen Erschütterung unterworfen wird.

Aber auch die verführerische Welt des Warenkonsums, der bunt leuchtenden Logos und selbstredenden Embleme spielt in ihrer aktuellen Produktion eine Rolle - als scheinbar vertrauenswürdiger Gegenstand, der durch die Art der künstlerischen Umsetzung alsbald seine fragile Konstruktion offenbart. Nach ihrem Studium an der Kunstakademie Münster lebt die 1971 geborene Künstlerin heute in Berlin und erhielt - neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland - zuletzt eine Reihe von Auszeichnungen und Stipendium, darunter 2004 den Förderpreis des Westfälischen Kunstvereins und der Gesellschaft zur Förderung westfälischer Kulturarbeit.

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