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Für die erste umfangreiche Einzelpräsentation in Österreich kombiniert der Künstler eine Auswahl von Arbeiten aus den letzten Jahren mit zwei neuen Projekten, die erstmals gezeigt werden: der seit Herbst 2012 entstandene »Griechenland-Zyklus« und »Der Weg nach Eldorado, die letzten sieben Kilometer«. Sven Johne bewegt sich mit seinen Projekten im prekären, umstrittenen und verstärkt in der Debatte stehenden Raum der »Dokumentalität« (Hito Steyerl) unserer visuellen Gegenwart. Insofern fokussiert das Ausstellungsprojekt auf spezifische Praxen und Methoden, in die Sven Johne das fotografische Bild in unterschiedlichen Projekten an unterschiedlichen Orten verwickelt: die Behauptung einer Reportage, das Interesse an marginalen Geschehnissen, ein Verfehlen der Repräsentation, die Kluft zwischen Text und Bild. In seinen Werken arbeitet er – oftmals auf der Grundlage von Recherchen vor Ort – systematisch das Verhältnis zwischen dem durch, was erfahren und gewusst werden kann, und dem, was darüber gezeigt und vermittelt werden kann. Die daraus entstehenden Serien leisten einen wesentlichen künstlerischen Beitrag zur aktuellen Debatte um das Dokumentarische. Zur Eröffnung der Ausstellung bei Camera Austria wird auch das neue Buch von Sven Johne präsentiert, das in der Edition Camera Austria erscheint. Es dokumentiert die neuen Serien in Verbindung mit einer Reihe von Arbeiten an »anderen Orten«, u. a. in Bergen, Berlin, Braniewo, Brocken, Cimbote, Demmin, Hamburg, Dresden, Kaliningrad, Leipzig, Lampedusa, Miami Beach und New York.