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Das Kunstmuseum Thun präsentiert im Sommer unter dem Titel "Swiss Pop" ein Kapitel Schweizer Kunstgeschichte, das in der Vergangenheit relativ wenig Beachtung fand. Seit der Ausstellung "Pop Art und verwandte Strömungen in der Schweiz", 1980 hier in Thun, gab es keine umfassenden Ausstellungen mehr zu diesem Thema. Im Laufe unserer Recherchen haben wir feststellen können, wie gross das Interesse an der Pop Art heute wieder ist. Der historische Pop wie auch seine Nachfolger und Ableger haben eine grosse Aktualität. Der Zeitpunkt für eine neue Sichtung und Bewertung der Schweizer Pop Art könnte somit nicht besser sein.

Pop Art ist eine Bewegung, die in den 60er Jahren vornehmlich in New York und in London geprägt wurde und die eng mit dem Lebensgefühl einer Epoche und einer Generation verknüpft ist. Die Künstler fanden ihre Bildinhalte im Alltäglichen, spiegelten die Realitäten der Zeit und reflektierten den kulturellen Wandel. Banale Konsumgüter wie Coca-Cola-Flaschen oder Konservendosen, Marilyn Monroe und Elvis, die Medienstars der Epoche, sowie das durchschnittliche Design des modernen Lebens wurden künstlerisch verwertet. Als Bildquellen dienten Comics, Pin-up-Hefte und die Werbewelt – das Triviale wurde kunstfähig; Unterhaltungs- und Hochkultur näherten sich einander an. Künstler wie Andy Warhol, Jasper Johns, Roy Lichtenstein oder Richard Hamilton beeinflussten und faszinierten mit ihren provokativen Arbeiten auch eine jüngere Künstlergeneration in der Schweiz. Ihre innovativen Bildfindungen fielen besonders in den in diesen Jahren lebendigen Kunstszenen Bern, Aarau und Luzern auf fruchtbaren Boden. Künstler wie Samuel Buri, Markus Raetz, Franz Gertsch, Margrit Jäggli, Peter Stämpfli oder Bendicht Fivian nahmen den frischen künstlerischen Wind aus dem Ausland auf. Es entstanden Werke, die sich teils stark an die Vorbilder anlehnten, teils aber auch in eine eigenständige künstlerische Sprache mündeten.

Mit "Swiss Pop" wird ein umfassendes Bild der Schweizer Pop Art der 60er und 70er Jahre aufgezeichnet. Dabei sollen die verschiedenen Strömung identifiziert sowie das Spezifische am helvetischen Pop herausgearbeitet werden. Interessant ist auch, über welche Kanäle und mit welcher Haltung die Pop Art aus dem angelsächsischen Raum hierzulande aufgenommen und verarbeitet wurde. Diese und andere Fragestellungen werden in der Ausstellung sowie im Rahmen einer kleinen begleitenden Publikation thematisiert.

Die Ausstellung wird zu einem wesentlichen Teil aus unserer eigenen Sammlung gespiesen. Pop Art war lange ein Schwerpunkt in der Ankaufspolitik des Kunstmuseums Thun, wodurch unser Haus für eine Ausstellung zu diesem Thema prädestiniert ist. Trotz der wichtigen eigenen Bestände wäre eine umfassende Präsentation der Schweizer Pop Art ohne Leihgaben nicht möglich. Zahlreiche bedeutende Werke aus anderen Museen und aus Privatbesitz runden daher die Ausstellung ab.

Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung: Alfred Auer, Urs Bänninger, Samuel Buri, Herbert Distel, Franz Eggenschwiler, Bendicht Fivian, Franz Gertsch, Margrit Jäggli, Urs Lüthi, Markus Raetz, Werner Ritter, Hugo Schumacher, Peter Stämpfli u.a.

Pressetext

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Swiss Pop

mit Alfred Auer, Urs Bänninger, Samuel Buri, Herbert Distel, Franz Eggenschwiler, Bendicht Fivian, Franz Gertsch, Margrit Jäggli, Urs Lüthi, Markus Raetz, Werner Ritter, Hugo Schumacher, Peter Stämpfli