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Der Mülheimer Kunstverein hat als Bestandteil des kulturellen Lebens in Mülheim an der Ruhr in den letzten fünf Jahrzehnten kontinuierlich, vor allem durch Veranstaltungen zu laufenden Ausstellungen, durch Vorträge, Workshops, Führungen oder Kunstreisen die Begegnung mit bildender Kunst in der Stadt ermöglicht. Die Konzeption und Realisierung einer Ausstellung in direkter Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr stellte dabei in diesen fünfzig Jahren jedes Mal einen Höhepunkt der Tätigkeit des Kunstvereins dar. Im Jubiläumsjahr wurden wiederum mit dem Museum als Tandem alle Kräfte für eine Ausstellung gebündelt. Sie stellt den Auftakt dar, von nun an kontinuierlich in einem Rhythmus von zwei Jahren im Kunstmuseum eine Ausstellung zu aktuellen Kunstpositionen auszurichten.

Vierzehn Künstlerinnen und Künstler, die in Mülheim an der Ruhr ihren Wohnsitz haben oder der Stadt und dem Kunstverein seit langen Jahren verbunden sind, wurden eingeladen, ihre neuesten Werke zu präsentieren. Sie wurden ebenfalls eingeladen, je einen Wunschpartner von außerhalb mitzubringen. Diese besondere Ausstellungskonzeption gibt der Schau ihren sprechenden Namen Tandem. Daraus ist eine facettenreiche, ja internationale Ausstellung geworden, für die viele neue Arbeiten entstanden sind und die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wesentlich mit gestaltet wurde. Einzig Helge Schneider tritt als Solist auf. Alle künstlerischen Medien sind vertreten: Rauminstallation, Fotografie, Film, Skulptur, Zeichnung und Malerei.

Mülheim an der Ruhr gilt seit einigen Jahren als Theaterstadt. Doch Mülheim an der Ruhr hat auch im Sektor der bildenden Kunst Geschichte geschrieben: neben Otto Pankok, Werner Gilles, Arthur Kaufmann, Heinrich Siepmann oder Johannes Geccelli kommen auch jüngere bildende Künstlerinnen und Künstler, deren Werk überregionale Anerkennung gefunden hat, aus Mülheim. In den 1960er und 1970er Jahren war Mülheim an der Ruhr eine Keimzelle des experimentellen Films - ein Fakt der auch die heutige Szene vor Ort mit ihrem Hang zu Film und Fotografie geprägt hat. Aus dem kreativen Forum um den Künstler, Sammler und Medientheoretiker Werner Nekes entstammen etwa auch so unangepasste Multimediakünstler wie Helge Schneider oder Christoph Schlingensief. Diese inspirierenden Verflechtungen seien beispielgebend genannt für den Kunststandort Mülheim an der Ruhr.

Tandem ist eine Ausstellung, die somit auch von Freundschaften, Wahlverwandtschaften und Künstlernetzwerken erzählt. In dem umfangreichen Katalog geben die Künstlerstatements Aufschluss über inhaltliche, formale und medienspezifische Parallelitäten und Anziehungsmomente, die sich in den gezeigten Werken dem Betrachter visuell mitteilen. In der Ausstellung sind die Arbeiten der Tandemfahrer oder Tandemflieger dem Motto gemäß in nächster Nähe zueinander zu sehen.

Hendrik Dorgathen + Joachim Weischer Dorothee Golz + Ines Agostinelli Peter Güllenstern + Jürgen Stollhans Rainer Komers/Hiroko Inoue + Michel Klöfkorn Peter Könitz + Attila Csörgö Jochen Leyendecker + Wolfgang Pilz Werner Nekes + die Infantilisten* Dore O. + Francisco Klinger Carvalho Ralf Raßloff + Robert Scheipner Christoph Schlingensief + Laas Abendroth Heiner Schmitz + Petra Warrass Harald Schmitz-Schmelzer + Christof Klute Alexander Voß + Jürgen Hille und Helge Schneider

* Infantilisten: Katharina Duve, Jens Förster, Almut Grypstra, Marte Kiessling, Klara Klipstein, Hannah Rath, Moritz Voss

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen (136 Seiten, 99 Abb. Farbe und s/w, mit einem Text von Beate Ermacora, Kerber Verlag)

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Tandem - 50 Jahre Mülheimer Kunstverein

mit Hendrik Dorgathen + Joachim Weischer, Dorothee Golz + Ines Agostinelli, Peter Güllenstern + Jürgen Stollhans, Rainer Komers/Hiroko, Inoue + Michel Klöfkorn, Peter Könitz + Attila Csörgö, Jochen Leyendecker + Wolfgang Pilz, Werner Nekes + die Infantilisten*, Dore O. + Francisco Klinger Carvalho, Ralf Raßloff + Robert Scheipner, Christoph Schlingensief + Laas Abendroth, Heiner Schmitz + Petra Warrass, Harald Schmitz-Schmelzer + Christof Klute, Alexander Voß + Jürgen Hille, Helge Schneider
* Infantilisten: Katharina Duve, Jens Förster, Almut Grypstra, Marte Kiessling, Klara Klipstein, Hannah Rath, Moritz Voss