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TERRAIN VAGUE

Unter dem Titel TERRAIN VAGUE untersuchen zeitgenössische Künstler in Bonn die Vorgaben, welche auch die Programmatik des Bonner Kunstvereins besonders während seiner Renovierung bestimmen. Mit terrain vague (undefiniertes/unbebautes Gebiet)bezeichneten die französischen Surrealisten die unbekannten quartiers , die mit möglichen Entdeckungen, neuen Erfahrungen und auch Gefahren reizten. Trotz der verzweigten Entwicklungen, der die Kunst sich seitdem unterworfen hat, ist das Phänomen TERRAIN VAGUE so aktuell wie je. Gerade die zeitgenössische Kunst betrachtet schon traditionell Aufbrüche in unbekanntes ästhetisches und gesellschaftliches Terrain als ihre Domäne. In seiner Renovierungssituation öffnet sich der Bonner Kunstverein der Stadt, vernetzt sich temporär und begegnet den Bürgern auf der Kunst bislang fremdem Terrain. Die Reihe TERRAIN VAGUE zeigt im September und Oktober Kunst, die neue, öffentliche und noch nicht für die Kunst erschlossene Räume in der näheren und ferneren Umgebung des Bonner Kunstvereins als Ort wählt. In Aktionen, Performances, öffentlichen und klassischen Ausstellungssituationen wird die Praxis der Kunstproduktion und –vermittlung so neu verortet.

TERRAIN VAGUE WHEELY WHEELY wurde 2005 von einer Gruppe Kölner Künstler und Kuratoren als Labor gegründet. Seitdem machte WHEELY Station u. a. in Hamburg, Berlin, Calais, Brighton, London, Glasgow, Amsterdam, Prag, Dresden, Leipzig, München und Köln. WHEELY thematisiert die Verortung von Kunst durch seine Beweglichkeit und stellt dar, welche Verbindungen die Kunst zwischen Orten, Menschen und Geschehnissen knüpft. Ein Daimler-Benz 309D, Baujahr 1987, diente den mitreisenden Künstlern als Forschungsobjekt und Ausstellungsraum. Er fungierte als Botschaft, Kunstwerk und Display. Im Zentrum der verschiedenen Projekte standen nicht die Zielorte, sondern vielmehr die Reise und die unterwegs aus ihr entstandenen Zwischenräume und Leerstellen. So wurden in vielen Städten Einzel-und Gruppenausstellungen realisiert, auf dem Trottoir, in der Kneipe, in Kunstgalerien und renommierten Institutionen. Die Besonderheit an dem Projekt WHEELY ist, daß die Kunst als Reise in jeder der vielfältigen Positionen eine Aussage zur transitorischen Qualität ihrer Entstehung enthält. Neben Gruppenausstellungen entstanden gleichberechtigt Feldforschungen in unterschiedlichen kontextuellen Zusammenhängen.

Für den Bonner Kunstverein wird WHEELY die Baustelle am Hochstadenring mit verschiedenen Orten im Stadtgebiet verbinden. Der Bus funktioniert als Keimzelle, der den Gedanken der Vernetzung über seinen physikalischen Raum hinaus sichtbar macht. WHEELY verknüpft das denkmalgeschützte ehemalige Abgeordnetenappartementhaus Heussallee 7 an der Museumsmeile mit dem im Umbau befindlichen Bonner Kunstverein und dem in seiner Nachbarschaft gelegenen Döner House in der Heerstraße 119/Ecke Maxstraße. Der öffentliche Raum um diese Veranstaltungsorte wird ebenfalls genutzt – Wandmalereien, Skulpturen, Performances und Installationen im Außenraum bereichern die Orte, die so für die Kunst erschlossen werden. Die Präsentation in Bonn schließt den Kreis, der das vergangene Jahr von WHEELY umfasst. Die Künstlerliste geht über die Grenzen der bisherigen Teilnehmer hinaus: WHEELY präsentiert sich als Netzwerk, dessen Grenzen fließen.

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