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Gemäldegalerie Berlin

Der Florentiner Maler Sandro Botticelli (1445-1510) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Renaissance. Sein Werk wurde vielfach reproduziert und jene Abbildungen sind oft durch Verfremdungen und »Modernisierungen« des Alten Meisters geprägt. Diese »Bilder« gehen inzwischen eigene, von den Originalen getrennte Wege. Sie können so weit von den Werken Botticellis wegführen, dass der Name des Malers heute beispielsweise für Mode und Lifestyle stehen kann, ohne dass überhaupt von seiner Malerei die Rede ist. Allerdings ist diese Berühmtheit Botticellis kaum selbstverständlich. Der Künstler ist nach seinem Tod zunächst in Vergessenheit geraten. Erst im 19. Jahrhundert wurde er wiederentdeckt. Seither ist sein Schaffen sehr unterschiedlich interpretiert worden. Ohne Zweifel ist aber, dass Botticelli, wie kaum ein zweiter Altmeister, die Kunst der Moderne und Gegenwart inspiriert. Die Ausstellung der Gemäldegalerie thematisiert die Geschichte dieser faszinierenden Renaissance Botticellis. Wie erlangte der Maler den Status universaler Berühmtheit? Wie wurde er zur Pop-Ikone? Warum gelten seine Werke als zeitlos und in einer Weise »europäisch«, dass sie sogar auf Euromünzen erscheinen? Mehr als 100 Meisterwerke der europäischen Kunst, großartige Leihgaben aus den bedeutenden Sammlungen der Welt, dokumentieren, wie aus originalen Botticelli-Gemälden »Bilder« wurden. In der Flut dieser Bildwerdung droht das eigentliche Werk des Malers zu verblassen. Neben den Bezügen späterer Jahrhunderte, die auf Botticelli zurückgehen, bietet die Schau daher auch einen frischen Blick auf die Quellen, auf Botticellis Malerei selbst: mehr als 20 Meisterwerke des Künstlers sind zum ersten Mal ausgestellt. Sie laden zur eigenen Wiederentdeckung Botticellis ein.