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Die digitalen Technologien haben die Bedingungen des Kommunizierens, Aufzeichnens und Speicherns von Informationen verändert. Individuelle und kollektive Gedächtnisdaten bilden eine neue materielle Kultur, in der nicht die Aura des Originals über seinen Wert entscheidet, sondern seine weltweite Verfügbarkeit. In ihrer Dauer ist diese Kultur geprägt von der Fragilität der Trägermedien, ihrer Abhängigkeit von Energie, der Möglichkeit einer kontinuierlichen Übertragung der Daten auf neue Träger und der notwendigen Anpassung an aktuelle technische Standards. Die Projekte, die im Rahmen der Ausstellung "the chrono-files" in der lothringer13/halle vorgestellt werden, widmen sich den Fragen der Zeitlichkeit von gespeicherten Daten und ihren materiellen Bedingungen sowie den Möglichkeiten des digitalen Archivs, das alle Formate umfasst: Texte, Sprache, Bilder, Filme, Musik und Nutzungsdaten werden einheitlich digital gespeichert. Während Filme oder Videos chemisch bzw. magnetisch fixierte Informationen enthalten, die in der Regel über eine festgelegte Technik ausgelesen werden, entscheiden in den computerbasierten Künsten die vom Künstler geschriebenen Programme darüber, welche Bilder und Klänge sich aus diesen Daten in Echtzeit zusammensetzen. Ereignisse der Gegenwart, vor Ort oder im Netz, beeinflussen als Variablen der Algorithmen die Form des Kunstwerkes.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst Wien, Klasse für Visuelle Mediengestaltung und artchalking, [m] Medienforum München e.V., dem Presse- und Informationsamt der Landeshauptstadt München sowie mit Unterstützung von M´´net - Telekommunikation für München und Bayern sowie Street Vision Ltd., London.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.