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Nach der Ausstellung "Soft Guys For Hard Times" geht "The Harder They Come..." nicht nur weiter auf das Thema Männlichkeit ein, sondern stellt sich als fortlaufender Diskurs dar, welcher mit der Ausstellung "Masculinities" aufgenommen wurde, die seit 2. November im Nikolaj-Center for Contemporary Art in Kopenhagen zu sehen ist.

Im Gegensatz zu den Feminismus Theorien, die während der achtziger und neunziger Jahre Gender Diskurse einem breiteren Publikum bekannt machten, indem sie die Rolle der Frau in der Öffentlichkeit thematisierten, war "männliche" Selbstdarstellung selten ein Thema. "The Harder They Come..." ist der Versuch homosexueller und heterosexueller Künstler und Künstlerinnen verschiedene Wege zur Darstellung eines Bildes von Männlichkeit in der Öffentlichkeit zu analysieren.

Die unterschiedlichen Positionen aus verschiedenstem kulturellen Hintergrund finden Ihren Ausdruck auch in den verschiedenen Medien.

Don Burys Video zeigt einen Wechsel der Perspektive in einer gekürzten Fassung des John Travolta Filmes "Saturday Night Fever". Durch Sampling des Materials bewirkt Bury eine Veränderung der Erzählstruktur und der filmischen Aussage.

Benny Dröschers Installation mit Fragmenten und Attributen nordischer Feen und Märchenerzählungen öffnet den Raum für eine auf Assoziation gründende Erzählung.

John Oivind Eggesbos Kamera wird zum Komplizen junger Männer, die auf ihrem Weg zwischen den Rollenmodellen gezeigt werden. Der Künstler portraitiert Teenager auf ihrer Fährüberfahrt zwischen Stockholm und Helsinki, bei der sie mit billigem Alkohol ihre Männlichkeit unter Beweis stellen wollen.

Die in New York ansässige Künstlerin Janine Gordon ist ihren Freunden und der männlichen Subkultur auf andere Weise verbunden. Auf sehr persönliche Weise und jenseits der einfachen Frage nach Betrachter und Betrachtetem zeigt sie Männer als Objekte der Begierde.

Gerd Holzwarths Arbeit behandelt die Machtstrukturen an der Oberfläche einer sozialen Struktur, in welcher sich die Wünsche und Träume von Erfolg mit der eigenen Position und der hierarchischen Ordnung in der Öffentlichkeit mischen.

Im Video des dänischen Künstlers Jesper Just verzweifelt ein Mann mittleren Alters an seiner Unfähigkeit ein kleines Alltagsproblem zu lösen. So hinterfragt der Künstler, was es bedeutet, "den Schein zu waren".

Durch die Andeutung einer Biografie im Titel der Serie 100 Freunde von Thomas Michalak, gelingt es dem Künstler die mit der üblichen Werbung für Unterwäsche verbundenen erotischen Fantasien zu umgehen und die Bilder wieder als solche dem Betrachter zu öffnen. Dennoch bleibt durch die verwaschene Darstellung der "Freunde" der persönliche Bezug zum Dargestellten unmöglich. Was bleibt ist die fotografische Oberfläche.

Der schmale Grad zwischen männlichem Verlangen und Machtausübung ist das Thema der Arbeit von Peter Nansen Scherfig. Der verunsicherte Betrachter wir dazu gebracht, den Blick auf den Konflikt zwischen klassisch hierarchischen Rollenmodellen und der erotischen Anziehungskraft der Macht zu lenken.

Mit wechselnder Perspektive bei der Erkennung der eigenen Herkunft nimmt Ingo Taubhorn zwischen den Stühlen platz. Die Portraits, welche Taubhorn in den Kleidern seiner Mutter zeigen, verwischen die Grenzen zwischen männlich und weiblich, Verhalten und Sein.

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