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Thomas Florschuetz. Zwischenzeit
24.08.2019 - 03.11.2019

Eröffnung: Samstag, 24. August 2019, 11 Uhr, Eintritt frei
Begrüßung Peter Böthig und Anke Hervol, Einführung Eugen Blume

Die Akademie der Künste, Berlin, präsentiert jedes Jahr das Werk eines ihrer Mitglieder der Sektion Bildende Kunst im Kurt Tucholsky Literaturmuseum im Schloss Rheinsberg.

Der Fotograf Thomas Florschuetz widmet sich in Momentaufnahmen dem fragmentarischen Bild, das zwischen Abstraktion und Konkretion oszilliert. Seit Mitte der 1980er Jahre entstanden einzigartige fotografische Tableaus aus Körperteilen, bis heute folgen zahlreiche Werkgruppen, die sich, verschiedene Sujets u. a. aus Architektur, Technik und Botanik zeigend, in ihrer Material- und Oberflächenbeschaffenheit, aber auch im Umgang mit Farbe, Licht und Schatten grundlegend unterscheiden. Überlagerungen von unterschiedlichen Oberflächen (Stoff, Glas, Holz, Stein u. a.) führen das zweidimensionale Medium der Fotografie in neue räumliche Konstellationen. Aus diesen Aufnahmen entstehen, oft in mehrteiliger Gestalt, Arbeiten, die das Fragmentarische des Blickes hervorhebend, im selben Moment Differenz und Verlust im Übergang vom Sehen zum Zeigen spürbar machen. Dem Fotografen geht es in diesem Prozess nicht um das Körperliche im Bild, sondern um die Wahrnehmung des dargestellten Körpers durch den Betrachter. Wie tief und vielschichtig seine Fotografie sein kann und welche Grenzen der Abstraktion er überschreitet, zeigt die Auswahl von Werken aus den Serien Ohne Titel (Palast), Enclosure (Neues Museum), Glas/Wasser und weiteren groß- und kleinformatigen Fotografien.

Die Ausstellungsreihe in Rheinsberg begann mit Jim Dine im Jahr 2000 und wurde von u.a. Werner Stötzer, Wieland Förster, Rolf Szymanski, Alfonso Hüppi, Karin Sander, Dorothee von Windheim, Hanns Schimansky und zuletzt Dieter Appelt fortgesetzt.

Thomas Florschuetz wurde 1957 in Zwickau geboren und siedelte 1988 nach Berlin (West), wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Zahlreiche Stipendien ermöglichten dem Autodidakten längere Aufenthalte in New York und in der Villa Aurora in Los Angeles. Seit 2007 ist er Mitglied der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste in Berlin.
2000 erhielt er den Dorothea von Stetten Kunstpreis, 2004 den Deutschen Kritikerpreis für Bildende Kunst.
Künstlerbücher: Blumen. Gedichte und Fotografien. Ausgewählt von Thomas Florschuetz und Durs Grünbein. Mit einem Essay und einem Gedicht von Durs Grünbein. Hrsg. von Renate Siebenhaar, Insel Verlag, Berlin 2011; Museumsinsel, mit Fotografien von Thomas Florschuetz und Gedichten von Durs Grünbein, Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 2006

In Kooperation mit dem Kurt Tucholsky Literaturmuseum Schloss Rheinsberg.