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Vernissage Do 31.Jan 18:00

Thomas Schütte zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern seiner Generation. Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein konzentriert sich auf das kaum bekannte Frühwerk. Thomas Schütte zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern seiner Generation. Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein konzentriert sich auf das kaum bekannte Frühwerk.

Thomas Schütte, der 1954 in Oldenburg geboren wurde und von 1973 bis 1981 an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, zählt zu den wichtigsten deutschen Künstlern seiner Generation. Die Aus-stellung im Kunstmuseum Liechtenstein und der begleitende Katalog konzentrieren sich auf das kaum bekannte Frühwerk. Dieser von Thomas Schütte selbst abgegrenzte Zeitraum von 1975 bis 1980 ist als eine bestimmte Forschungsperiode anzusehen, in der er in Gerhard Richters Malereiklasse studie-rend allmählich zur Skulptur fand. "Als Schüler eines Malers, der alles konnte, konnte man nicht mehr malen."

Diese Forschung ist durch eine Reihe von Merkmalen gekennzeichnet, zu denen Selbstdarstellung, klare Regeln und Vorschriften, Ordnungsmuster und Permutationen zählen, ausserdem ein konzeptu-elles Vorgehen bezüglich des räumlichen Kontextes der Werkpräsentation, das Spiel mit Illusion und Funktion, Disparität von Innen und Aussen sowie Interesse an Inszenierung. Gewissermassen den Abschluss und zugleich den Kern der Arbeiten dieser Zeit bildet das „dekorative” Anliegen von Tho-mas Schütte.

Während der Konzeption und Ausführung seiner frühen Arbeiten drehten sich Schüttes Gedanken um Wirkung wie um formale Aspekte. Sein Interesse an Regeln - und später an ausdrücklichen Vorschrif-ten - ist deutlich aus seiner Beschreibung der intendierten Wirkung seiner Werke ablesbar; deren Be-trachtung, so notierte er, solle „erfrischen”, „besänftigen”, „ermutigen” usw.

Schütte beobachtete dabei seine Werkentwicklung wachsam, jedes einzelne Projekt verstand er da-mals als Antwort auf ein gestelltes Problem, sowohl positive als auch negative Parameter umfassend. Bereits im Frühjahr 1980, noch als Student, hielt er in seinen Notizen fest, dass seine Arbeiten als Dekoration, Renovierung oder als Repräsentation verstanden werden konnten. Sie wurden von ihm in Kategorien wie Möbel und Ausstellung oder Sortimentslager zusammengefasst. Den Höhepunkt und Eckpunkt dieser Werkphase analysierte Thomas Schütte zugleich auch als Fälschung, Nutzlosigkeit oder Vergeudung.

Die Ausstellung wurde von Penelope Curtis für das Henry Moore Institute konzipiert. In Liechtenstein wird sie betreut von Christiane Meyer-Stoll in Zusammenarbeit mit Thomas Schütte.