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Der US-amerikanische Filmemacher, Musiker und Komponist Tony Conrad, dessen Arbeiten zwischen Minimalismus und anspruchsvollem Rock’n’Roll, experimentellem Undergroundfilm und Konzeptkunst changieren, gilt als Schlüsselfigur der US-amerikanischen Avantgarde. Er entwickelt speziell für den gläsernen Ausstellungspavillon der Kunsthalle Wien Karlsplatz eine Installation, die um sein analytisches Interesse an den Strukturen von Macht kreist und sich mit Begrifflichkeiten wie Isolation und Transparenz auseinandersetzt.

Im Zentrum steht eine Gefängniszelle, die im doppelten Sinn als Objekt und Projektionsfläche funktioniert: die Gefängniszelle diente bereits in den frühen 1980er Jahren als Kulisse für einen auf 16mm gedrehten sechsstündigen Film mit Protagonisten wie Tony Oursler und Mike Kelley. Der Film wurde vor kurzem digitalisiert und wird in komprimierter Form als Teil der Installation zum ersten Mal in Europa gezeigt. Die im Ausstellungsraum symbolisch weit offen stehende Gefängnistür versteht der Künstler als direkte und doch doppelbödige Einladung an die Ausstellungbesucher/innen: „Visit my studio; the cells beckon one to enter; the open doors promise transparency, not confinement.“