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Auf den Spuren der nördlichen Schule romantischer Landschaftsmalerei untersucht die Ausstellung True North Positionen zeitgenössischer Foto- und Videokunst. Im Gegensatz zu ihren romantischen Vorläufern beziehen die gezeigten Werke, die zum Großteil der Sammlung des Solomon R. Guggenheim Museum entstammen, kritische Positionen zu Geschichte und Politik. Die in der Ausstellung vertretenen Künstler - Stan Douglas, Olafur Eliasson, Elger Esser, Thomas Flechtner, Roni Horn, Armin Linke und Orit Raff - widersetzen sich dem Ideal eines unwandelbaren, erhabenen Nordens, das die europäische und nordamerikanische Malerei und Fotografie des 19. Jahrhunderts in heroischen Landschaftsbildern verewigt hat. Anstatt dem Norden eine spezifische Wahrheit oder Essenz zuzuschreiben, gehen die Exponate von der Beobachtung aus, dass der Blickpunkt unserer Wahrnehmung des Nordens außerhalb jener Zone liegt, die Kunstkritikerin Rebecca Solnit in »extremen Höhenlagen und hohen Breitengraden« lokalisiert. Der großen Videoinstallation Nu•tka• (1999) von Stan Douglas sowie der lyrischen Fotoserie Pi (1997–1998) von Roni Horn sind dabei eigene Räume gewidmet.

Die Ausstellung protokolliert unsere wechselhafte und vielschichtige Beziehung zur Nordregion, die untrennbar mit dem Glauben des 20. Jahrhunderts an den technologischen und kulturellen »Fortschritt« verbunden ist. Als Ort des Schreckens, der Sehnsucht, der Zuflucht, der Entdeckung, des Untergangs bietet der Norden ein reiches Terrain für Kunstprojekte, die sich mit soziokulturellen und politischen Aspekten der Kolonisierung und Umweltbelastung befassen, wie auch für ästhetische Konzeptionen des Erhabenen.

Kuratorin: Jennifer Blessing, Guggenheim Museum New York

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Dt. und Englisch mit Essays von Jennifer Blessing und Rebecca Solnit

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True North
Kuratorin: Jennifer Blessing

mit Stan Douglas, Olafur Eliasson, Elger Esser, Thomas Flechtner, Roni Horn, Armin Linke, Orit Raff