press release only in german

Durch ein aufwendig bemaltes Eingangsportal, das im Film DORIAN GRAY IM SPIEGEL DER BOULEVARDPRESSE (1984) in verschiedene Landschaften gestellt ist, betritt man am 2.12. zum letzten Mal die Räume der Ausstellung. Nachdem wir am 1.12. das Programm DIE BETÖRUNG DER BLAUEN MATROSEN (1975) und ESTER (2002) aus dem Novemberprogramm wiederholen, zeigen wir am gleichen Tag auch noch einmal DORIAN GRAY, in dem Vera von Lehndorff (Veruschka) mit soviel Aura und Eleganz mit der Figur des Dorian Gray verschmilzt, wie es niemandem sonst hätte gelingen können. Wir freuen uns sehr, Veruschka zur Vorführung im Arsenal begrüßen zu dürfen.

Zur Finissage spricht die Kuratorin Catherine David, die 2005 die Ausstellung "Ulrike Ottinger: Imagen de Archivo – Eine Reise durch die Bilderwelt einer der berühmtesten deutschen Regisseurinnen" im Espai d'Art Contemporani de Castelló kuratierte. Wir zeigen zum Abschluss Ottingers jüngsten Spielfilm ZWÖLF STÜHLE (2004): Auf dem Sterbebett vertraut eine alte russische Aristokratin ihrem Schwiegersohn ein streng gehütetes Geheimnis an. In einem der zwölf Stühle ihrer alten, nach der Revolution enteigneten Salongarnitur hatte sie ihren wertvollen Juwelenschmuck versteckt. Ihr Schwiegersohn, der ehemalige Adelsmarschall und Lebemann Ippolit Matwejewitsch Worobjaninow, der als Standesbeamter in einem Provinznest sein Leben fristet, begibt sich unverzüglich auf die Suche nach dem Schatz. Die zwölf Stühle sind inzwischen im ganzen Land verstreut. Schon auf der ersten Station heftet sich Ostap Bender an seine Fersen, ein gewitzter, buntscheckiger Gauner, der die Jagd nach den Brillanten energisch an sich reißt. Eine tolle Reise beginnt von Nord nach Süd und von West nach Ost, zu Wasser und zu Lande, vom Dorf in die Metropole. Das ungleiche Gespann hat einen Rivalen in Vater Fjodor. Er hatte der einst wohlhabenden Aristokratin die letzte Beichte abgenommen und kennt so als Dritter im Bund ihr Geheimnis. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ilja Ilf und Jewgeni Petrow. Die Dreharbeiten fanden in der heutigen Ukraine statt, was die Fiktion wieder – ganz im Stile Ottingers – im Dokumentarischen verortet und das Dokumentarische in der Kunst sichtbar macht. Wir möchten uns zum Abschluss der Retrospektive herzlich bei Ulrike Ottinger bedanken.

only in german

Ulrike Ottinger - Ausstellung und Retrospektive (3)
Ort: arsenal Berlin