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Ulrike Ottinger: China. The Arts – The People
Photographs and Films from the 1980s and 1990s
27. Mai 2017 – 13. August 2017
NTU Centre for Contemporary Art Singapore

Kuratorinnen: Ute Meta Bauer (Gründungsdirektorin, NTU CCA Singapore und Professorin, NTU School of Art, Design and Media, Singapur), Khim Ong (stellv. Direktorin und Kuratorin für Ausstellungen, StipendiatInnen, Vermittlung, Singapur).

Die Ausstellung China. The Arts – The People, Photographs and Films from the 1980s and 1990s ist die erste Retrospektive der renommierten und preisgekrönten Filmemacherin und Künstlerin Ulrike Ottinger (geb. 1942 in Konstanz) in Asien. Ottinger hat sich seit den 1980er Jahren auf zahlreichen Reisen mit verschiedenen Kulturen und Regionen in Asien beschäftigt, lange vor dem China-Boom. Diese Ausstellung zeigt erstmalig eine Auswahl ihrer Filme zusammen mit den parallel zu den Dreharbeiten enstandenen Fotografien, wobei der Fokus auf Ottingers Reisen durch China und die Mongolei in den 1980er und 1990er Jahren gerichtet ist.

Der Film China. Die Künste – Der Alltag (1985) lädt zu einer Reise durch Chinas Kulturen und Geographien ein. Die drei Kapitel des Dokumentarfilms, die das tägliche Leben in Beijing (Februar 1985), Sichuan (März 1985) und Yunnan (März 1985) detailreich beschreiben, werden einzeln auf drei großformatigen mobilen Leinwänden gezeigt, die zusammen als raumgreifende Videoinstallation das Zentrum der Retrospektive bilden. Zusammen mit den zahlreichen und größtenteils erstmals digitalisierten Fotografien reflektiert die Ausstellung die Beziehung zwischen Fotografie und Film in den Topoi Stillleben und Landschaft.

Der Dokumentarfilm Taiga. Eine Reise ins nördliche Land der Mongolen (1992) blickt in über acht Stunden auf den Alltag und die Rituale der Nomadenvölker in der nördlichen Mongolei und ist – auch der Kapitelstruktur des Films folgend – auf fünf Bildschirmen im Ausstellungsraum zu sehen.

Im Kino des NTU CCA Singapore, dem „Single Screen“, werden alternierend zwei Filme Ulrike Ottingers gezeigt: Exile Shanghai (1997) ist ein Film, der sechs Lebensgeschichten von deutschen, österreichischen und russischen Juden erzählt, die sich in Shanghai treffen, nachdem sie dem NS-Regime in Deutschland mit dem letzten Schiff entkommen konnten. Johanna d’Arc of Mongolia (1989) ist der einzige Spielfilm Ottingers in der Ausstellung. In ihm wirken bekannte SchauspielerInnen wie Lydia Billiet, Inés Sastre, Delphine Seyrig und Peter Kern mit. Die Handlung dreht sich um die Entführung einer mit der transsibirischen Eisenbahn reisenden Reisegruppe durch eine mongolische Prinzessin und ihre Kämpferinnen.

Die Ausstellung ist Teil einer größeren Auseinandersetzung des CCA – als nationales Forschungszentrum der Nanyang Technological Unversity Singapore mit den Potenzialen von Kunst für die Wissenschaft. Mit der Ausstellung leistet das CCA zusätzlich zur Auseinandersetzung mit dem Werk der international renommierten Künstlerin einen wichtigen Beitrag für die Diskussion in Südostasien, insbesondere durch ein intensives Begleitprogramm an Künstlergesprächen, Workshops, Vorträgen, Performances sowie Screenings anderer KünstlerInnen zur Thematik und mehrsprachigen Führungen.

Das NTU Center for Contemporay Art wird gefördert durch das Economic Development Board Singapore.