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Vanitasbilder sind Stillleben, die aus einer Ansammlung von gemalten Objekten an die Kurzlebigkeit der Menschen erinnern. Als kleine Mahnbilder an gut sichtbarer Stelle erteilen sie dem irdischen Vergnügen eine Absage, zumindest erinnern sie die wohlhabenden Bürger des 16. und 17. Jahrhunderts, speziell in den Niederlanden, an die Vergänglichkeit des Lebens und an die wahre Bestimmung des Menschen, ins Jenseits einzugehen und ein Teil der göttlichen Ewigkeit zu werden. Sehr typisch für Vanitasmotive ist die Verbindung vom vollen satten Leben zum Tod und seinen Vorboten, wo über eine Symbolsprache an die Eitelkeit, die Nichtigkeit und die Vergänglichkeit des Lebens erinnert wird. Typische Vanitassymbole sind die abgelaufene Sanduhr, die verlöschende Kerze, der Totenkopf, Ungeziefer, Käfer und Würmer, verfaulendes Obst, umgestoßene und gebrochene Tonware, Seifenblasen, Muscheln, Blumen und vor allem Tulpen, Spiegel, gebrochene Pfeife, Rot- und Weißwein... In der bildnerischen Darstellung nimmt der Tod bei allen Völkern der Erde einen breiten Raum ein, besonders in unserer Abendländischen Kultur. Das gemeinsame antike Erbe, der große Totenkult bei den Ägyptern und das Christentum haben die Wurzel für eine völkerverbindende Kunst und deren Ikonografie gelegt.

Jeder Kunststil steht in engem Zusammenhang mit dem jeweiligen Lebensstil, weswegen neue Lebenseinstellungen die Künstler zu neuen Kunstformen drängen. 171 Künstler sind zu der Themenausstellung "Vanitas, Eitelkeit van de ijdelheden" im IKOB eingeladen, sich mit der Thematik auseinander zu setzen.

Die Ausstellung in Eupen wird genau wie das Leben sein, eine zumutbare Mischung von renommierten bis weniger bekannten Künstlern: Katharina Fritsch, Wim Delvoye, Berlinde De Bruyckere, Jan Fabre, Gloria Friedmann, Sen Chung, Jongsuk Yoon, Leo Copers, Margret Eicher, Jacques Charlier, Meyer Vaisman, Sherrie Levine, Alain Bornain, Guy Bleus. Die Ausstellung ist ein Spiegel der Ungereimtheiten und "Ungerechtigkeiten" des Lebens, wo das Ansehen und manches narzisstische Verhalten von Künstlern nicht zur Geltung kommen und angestammte Präsentationsvorteile auf Ausstellungswände und Raumvereinnahmungen keinesfalls berücksichtigt werden.

Pressetext

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Vanitas, Eitelkeit van de Ijdelheden

mit Katharina Fritsch, Wim Delvoye, Berlinde De Bruyckere, Jan Fabre, Gloria Friedmann, Sen Chung, Jongsuk Yoon, Leo Copers, Margret Eicher, Jacques Charlier, Meyer Vaisman, Sherrie Levine, Alain Bornain, Guy Bleus, u.a.