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Verena Landau 1965 in Düsseldorf geboren, wanderte nach einer Buchbinderlehre im Jahr 1989 nach Italien aus. In Florenz besuchte sie eine amerikanische Schule für historische Maltechniken. anschließend absolvierte sie das Studium der Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Prof. Arno Rink und Neo Rauch. seit dem Diplom im Jahr 1999 arbeitet sie freischaffend in Leipzig. Neben ihren zahlreichen Ausstellungsprojekten arbeitet sie seit 2002 als künstlerische Leiterin von interkulturellen Austauschprojekten, bisher in Frankreich, Litauen und Israel. Im Jahr 2003 erhielt Verena Landau ein Stipendium der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen für einen Aufenthalt im Künstlerdorf Willingshausen, Nordhessen. Seit dem Jahr 2008 ist Verena Landau künstlerische Mitarbeiterin am Institut für Kunstpädagogik der Universität Leipzig Verena Landau geht es in ihrer Malerei um Zugang zur Wirklichkeit, um ein Abgleichen von Wahrnehmung und Realität, um eine Untersuchung des Verhältnisses zwischen Innen- und Außenraum, um die Spannung zwischen Bildraum und Ausstellungsraum. Darüber hinaus hinterfragt sie Grenzen künstlerischer Möglichkeiten im gesellschaftlichen Kontext: Die Auseinandersetzung mit der Instrumentalisierung von Kunst durch die Wirtschaft führte zu Kooperationen mit Künstlern und Aktivisten aus dem politischen und soziokulturellen Umfeld. Die eigens für die Galerie fiftyfifty gemalten Bilder behandeln ein neues Thema Verena Landaus. Ihre aktuelle Serie »Waiting for Stars« zeigt Personengruppen, die auf irgendetwas warten, das nicht einzutreten scheint. Wie in der Bewegung eingefroren wirken diese Menschen, gebannt starren sie auf Flächen, die einen Raum simulieren. Sie warten auf das Erscheinen von Stars auf der Bühne, auf Sterne, die auf einer Bildfläche generiert werden, oder auf Sensationen.

Henrik Schrat Henrik Schrat, geboren 1968 in Greiz, Thüringen studierte 1991- 96 Bühnenbild und Malerei an der HfBK in Dresden. 2000 – 2002 Master of Fine Art an der Slade School of Fine Art in London. Schrat beschäftigt sich seit Ende der 1990er mit Ökonomie aus kultureller Perspektive, und hat 2004/05 gemeinsam mit Mari Brellochs Produkt & Vision kuratiert, eine ausgedehnte interaktion zwischen Unternehmen, Wissenschaftlern und Künstlern. Der Reader ‚Raffinierter Überleben’ ist dazu im Kulturverlag Kadmos erschienen. Seit 2006 Doktorarbeit an der Business School der University of Essex im Fach Management, über Comic und seine Kapazitäten Organisation darzustellen. Schrat hat Comic in verschiedenen Zusammenhängen als Werkzeug in Projekten eingesetzt, zuletzt 2008 in der Serie ‚One Day Comics’ für Eastside Projects, Birmingham. Bekannt geworden ist er vor allem durch ausgedehnte narrative Wandarbeiten als Silhouetten, so im Forum Ludwig in Aachen (2005/06) oder im MOCCA in Toronto (2007). Seit 2007 kommen comicartige Intarsien hinzu, welche die Langsamkeit einer solchen Handarbeitstechnik mit zeitgenössischen Themen und Comicstil konfrontieren. In der Galerie fifty-fifty zeigt Henrik Schrat einige der Intarsien, die in Zusammenarbeit mit indischen Kunsthandwerkern entstanden sind, die anlässlich eines UNESCO Stipendiums in Delhi zustande kam. Daneben werden Arbeiten aus der Fotoserie Ali Baba, gezeigt. Die Silhouetten darin, die vor Stadtlandschaften platziert sind, entspringen einem Projekt das als Kommentar zur Wirtschaftskrise entstand: Ali Baba / Wolfsampel. Das Projekt wurde als Wandarbeit am Galileoturm in Frankfurt Main (Dresdner Bank) und im Museum für Junge Kunst Frankfurt Oder 2009 entwickelt. Die Fotos werden das erste mal öffentlich zu sehen sein.

Ute Z. Würfel Ute Z. Würfel (Zora), 1966 in Berlin geboren, studierte von 1993 bis 1999 an der Freien Akademie Nürtingen, war vier Jahre ehrenamtlich als Kuratorin der »Schauwand – Die Galerie im ProVisorium Nürtingen« tätig, gründete 1998/99 das »Mobile Büro der Schönen Künste« sowie den »Salon Marie Sophie Le Cornichon« und absolvierte im Jahr 2000 mit der zweiteiligen Videoinstallation »Wie die Zeit vergeht« & »Im Fluge« ihr Studium an der FKN. Für ihre Abschlussarbeit erhielt sie das Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für einen Aufenthalt (2001/2002) an der Cité Internationale des Arts Paris. Ute Z. Würfel ist freischaffend als Autorin, Bildnerin, Designerin und Redakteurin tätig, hatte verschiedene Lehraufträge inne und zahlreiche Präsentationen im In- und Ausland. Nach Jahren der Wanderschaft ließ sie sich im Dezember 2006 in Berlin nieder und arbeitet seit 2005 u. a. mit Verena Landau und Henrik Schrat an der Realisierung des Projektes »systemfehler_neustart« zusammen (www.froehlicher-untergrund.de ). In der Galerie fiftyfifty zeigt Ute Z. Würfel das kartografische Tagebuch »365 Tage ± 1 d«. Für die Dauer eines Jahres streift Würfel in jenem Drehbuch namens »Claude Panama et la grande bouffe d'escargot« auf den Pfaden psychogeografischer Umgebungskonstruktionen durch den Untergrund (base) und den Überbau (superstructure) der Stadt Paris, erinnert das Vergangene, auf der Suche nach dem Künftigen, lässt sich dabei ins Gegenwärtige verwickeln und stationiert sich schließlich in der Nähe verschiedenster Photomatons (Fotofixautomaten), um mit jenen Apparaten täglich zwei Fotografien auszulösen: ein Selbstporträt, ungeschminkt, die eigene Befindlichkeit einfangend, und eine Fotografie mit einem Passanten, einer Passantin. Gesichter der Großstadt: Un échange de lettres franco-allemand.

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Verena Landau, Henrik Schrat, Ute Z. Würfel