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Veronika Schäpers ist eine 36jährige deutsche Buchkünstlerin und lebt seit 1997 in Japan. In ihrer Ausstellung “Perapera” in der Galerie Mergemeier zeigt sie vom 7.April bis zum 12. Mai 2005 einige der Künstlerbücher, die in diesen sieben Jahren entstanden sind.

Die Künstlerbücher von Veronika Schäpers sind grafisch, technisch und auch vom verwendeten Material her sehr vielfältig und verschieden. Sie reichen von eher klassischen bis hin zu experimentellen Ansätzen, und alle verbindet der deutliche Bezug zur japanischen Kultur. Diese wirkt sich über das japanische Alltagsleben auf die Arbeiten der Künstlerin aus. Am deutlichsten wird dies natürlich, wenn sich der Text explizit auf Japan bezieht, wie es zum Beispiel beim Buch “Sichere Anleitung zum Bestehen jeder Universitätsaufnahmeprüfung im Fach Japanisch” der Fall ist oder beim „Lob des Taifuns“, in dem Durs Grünbein die Eindrücke seiner Japanreisen in Haiku-Form festgehalten hat. Er zeigt sich aber auch in Bindetechniken, die die Künstlerin in Japan entwickelt hat, und in der Kombination von Materialien, die in dieser Form in Europa nicht zu finden ist. Auch wenn Veronika Schäpers ihre Kunstwerke immer als “Buch” bezeichnet, greift dieser Begriff sicherlich zu kurz, wenn man bedenkt, welch großen Aufwand sie betreibt, um ein Objekt fertigzustellen. So lässt sie häufig das Papier für ein bestimmtes Projekt eigens von Hand schöpfen, erstellt selbst grafische Werkzeuge und bezieht auch andere Künstler wie z.B. die Kalligrafin Akiko Kojima mit in ihre Arbeit ein. Für ihre bei Mergemeier erstmals gezeigte Arbeit “Do”, die eine Erstveröffentlichung eines Textes von Heiko-Michael Hartmann bearbeitet und die Kunst des Bogenschießens thematisiert, druckte Veronika Schäpers Holzschnitte von gespaltenem Bambus, aus dem normalerweise die japanischen Langbogen hergestellt werden.Ein weiteres in Düsseldorf erstmals gezeigtes Werk widmet sich dem Text “Jack und Betty” des zeitgenössischen Schriftstellers Yoshinori Shimizu, der sich auf ein gleichnamiges Lehrbuch bezieht, mit dem Japaner in den Sechzigerjahren Englisch gelernt haben. Der Betrachter kann sich vorstellen, wie die Geschichte von Jack und Betty weitergegangen wäre, handelte es sich nicht um fiktive Figuren.

Mit ihren Büchern ist Veronika Schäpers in vielen wichtigen Sammlungen vertreten, so z.B. im Offenbacher Klingspor-Museum, im Museum für Gestaltung in Zürich, im Urawa Art Museum in Japan oder dem Museum of Modern Art in New York.

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Veronika Schäpers: Perapera
Bucharbeiten und Arbeiten auf Papier