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Großäugige, menschgewordene Mangafiguren in poppig-bunter Kleidung beim Lesen, Tischtennisspielen, Essen ˆ trotz ständiger Pannen lächeln sich die Schauspieler von einer künstlichen Comic-Pose zur nächsten. Das Video der Taiwanesin Chi-Yu Liao thematisiert Beziehungsversagen und eingefrorene Kommunikation auf humorvolle Art. Es ist eine der 46 Positionen, die im Rahmen der Videonale 13 vom 15. April bis zum 29. Mai 2011 im Kunstmuseum Bonn zu sehen sind. Die Videonale wurde 1984 gegründet und ist eines der ältesten Videokunstfestivals der Welt.

Noch einmal getoppt wurde der Rekord der Einreichungen der vorhergehenden Videonale: Insgesamt hatte die Jury der 13. Ausgabe 1.774 Arbeiten aus 76 Ländern zu sichten. Erstmals galten dabei erweiterte Zulassungsbedingungen: Auch Mehrkanalarbeiten waren zum Wettbewerb zugelassen.Die ausgewählten Positionen spiegeln vor allem zwei große Strömungen wider: Das Eintauchen in eine eher persönliche Ebene und der Blick auf gesellschaftliche und soziale Strukturen. Künstler wie Katarzyna Kozyra, Chi-Yu Liao oder Ran Huang stellen das Private in den Mittelpunkt: Persönliche Sichtweisen, Erfahrungen und zwischenmenschliche Beziehungen werden durch eine bewusst formschöne Bildsprache und Ästhetik unterstrichen. Angesichts unendlicher Optionen und überkomplexer Bedrohungen wenden sich Künstler zurück, nach innen in die Überschaubarkeit. Auf der anderen Seite stehen Arbeiten von Nurit Sharett, Otholith Group, Nicholas Provost oder Ascan Breuer, die den Großkosmos betrachten und den politischen, urbanen und sozialen Raum oder bewaffnete Konflikte thematisieren. "Wir sehen an den Einreichungen, dass wir international eine wichtige Plattform für junge Medienkunst sind. Obwohl die Videonale in diesem Jahr mehr bekannte Namen im Programm hat als in früheren Ausgaben, wird weiter der Fokus auf die Entdeckung und Förderung junger Künstler bei uns im Vordergrund stehen„, sagt Georg Elben, Kurator der Videonale.

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Videonale 13.
Festival for Contemporary Video Art
im Kunstmuseum Bonn
Kurator: Georg Elben

Künstler: Phuttiphong Aroonpheng, Shimon Attie, Anna Baumgart, Janet Biggs, Ascan Breuer, Mireia C. Saladrigues, Daya Cahen, Keren Cytter, Shezad Dawood, Sam Easterson, John Di Stefano, Peter Freund, Christoph Girardet, Nate Harrison, Ronny Heiremans & Katleen Vermeir, Anna Hepp, Hörner / Antlfinger, Ran Huang, Teresa Hubbard & Alexander Birchler, Jane Jin Kaisen & Guston Sondin-Kung, Adela Jusic, Tessa Knapp, Katarzyna Kozyra, Kaja Leijon, Erik Levine, Chi-Yu Liao, Henrik Lund Jorgensen, Tonje Alice Madsen, Melanie Manchot, Almagul Menlibayeva, Angelica Mesiti, Helena Öhman McCardle, Otolith Group, Nicolas Provost, Anahita Razmi, Johanna Reich, Reynold Reynolds, Gonzalo H. Rodriguez, Casilda Sanchez, Meggie Schneider, Michaela Schweiger, Nurit Sharett, Georg Tiller, Maria Ewa Tobola, Adam Vackar, Rachel Perry Welty