press release only in german

Mit Virtually Swiss präsentiert [plug.in] die sechs hervorragendsten aktuellen Medienarbeiten aus der Schweiz im Kontext des Spezialprogramms MIND (Mobile Interactive Digital) des Jeonju International Film Festivals JIFF in Korea.

Seit seiner Eröffnung im Dezember 2000 finden schweizer MedienkünstlerInnen in [plug.in], Kunst und neue Medien Basel, einen Ort, der für ihre spezifischen Bedürfnisse kuratorische Konzepte entwickelt sowie internationale Netzwerkarbeit leistet. Die Arbeiten dieser Künstlerinnen können auch im internationalen Vergleich als innovativ, spielerisch, kritisch, inhaltlich herausfordernd und visuell ansprechend beschrieben werden. Nun ergibt sich eine weitere Möglichkeit, diese Produktionen auch in einem internationalen Kontext zu positionieren und den jungen schweizer Medienschaffenden die Chance auf ein erweitertes Publikum zu eröffnen.

Das Jeonju International Film Festival JIFF seinerseits ist ein junges Festival, welches sich auszeichnet durch sein Engagement für digitialen Film und die Ausweitung des Programmes hin zu interaktiven digitalen Medien. Das Festival leistet gegenwärtig eine ebenso enthusiastische wie erfolgreiche internationale Vernetzungsarbeit, welches ihm bereits über die Filmszene hinaus einen guten Ruf verschafft. 2003 wartete das Festival zum ersten mal mit dem Sonderprogramm MIND auf, einer Ausstellung mit künstlerischen Beiträgen im Grenzbereich zwischen Videoclips, interaktiven computerbasierten Arbeiten, installativen Werken und künstlerischen Beiträgen für die in Korea sehr weit entwickelten Mobiletelefonkultur. Aufgrund der guten Rezeption durch das Publikum soll das Programm für 2004 durch eine Zusammenarbeit mit schweizerischen Partnern ausgeweitet werden.

[plug.in] initiierte das Projekt Virtually Swiss einerseits aufgrund des Leistungsauftrags der internationalen Vernetzungsarbeit. Andererseits besteht eine noch junge Geschichte des kulturellen Austausches zwischen Korea und der Schweiz, die eng mit der gegenwärtigen Vizedirektorin des JIFF-Festivals An Cha Flubacher-Rhim verknüpft ist: Die koreanisch-schweizerische Film-Expertin, -Journalistin, -Vermittlerin und Projektentwicklerin engagiert sich bereits seit 1989 für die Organisation Koreanischer Filmreihen in Europa. Seit 1996 ist es ihr auch mehrfach gelungen, schweizerische Filme an das Pusan Film Festival zu vermitteln. Sie brachte auch zweimal Schweizer Medienexpertinnen als Jurorinnen an das JIFF (2002 Conny Voester / Viper; 2003 Annette Schindler / [plug.in]). Eine Auswahl der koreanischen Digital-Clips, die Annette Schindler am Festival kennenlernte, wurden denn auch im Rahmen einer eigenen Veranstaltung in [plug.in] präsentiert (20. November 2003).

Gemeinsam wählten die Verantwortlichen des JIFF Festivals mit der Leiterin von [plug.in] im Laufe des Jahres 2003 Arbeiten von Schweizer MedienkünstlerInnen aus. Diese geben Einblick in die Art und Weise, wie Medien unsere Gegenwart prägen, unsere gesellschaftlichen und individuellen Handlungsspielräume verändern und unsere Erfahrungen gleichzeitig synthetisieren und personalisieren:

• Monika Studer und Christoph van der Berg bieten mit Hotel Vue des Alpes virtuelle Ferien in einer eindrücklichen Alpenlandschaft an.

• Mit onewordmovie von Beat Brogle und Philipp Zimmermann können BenutzerInnen nach einem Stichwort Ihrer Wahl in Echtzeit einen Film aus dem kollektiven Bilderreservoir des Internets erstellen.

• affective Cinema von Jan Torpus und Michel Durieux ist ein Film, der auf die Emotionen der BetrachterInnen reagiert.

• Marc Lee lässt die User mit loogie.net eine personalisierte Nachrichtensendung mit aktuellen Beiträgen aus unzensurierten Quellen des Internets zusammenstellen.

• Brigit Kempker beantwortet als computergestütztes Orakel namens Sphinx von Pontresina Fragen des Publikums.

• A Woman Under the Influence von Tatjana Marusic nutzt Übertragungsfehler eines Satellitensenders, um die Geschichte eines Fernsehfilmes zu dramatisieren.

Ausschlaggebend für die unsere Auswahl war zunächst die Qualität der Werke. Ausserdem wurde darauf geachtet, dass die Arbeiten adäquat und verständlich sind für ein koreanisches Publikum (Sprach- und Bildebene) und in den Kontext eines auf Film ausgerichteten Festivals passen. Dabei werden wir dem Publikum eine Erfahrung zu bieten, welche sich visuell und interaktiv vermittelt und den Erfahrungsraum Medien inhaltlich öffnet. Die Auswahl orientiert sich explizit weder an einer inhaltlichen kuratorischen Prämisse, noch am zweifelhaften Anspruch, ‚die Schweiz‘ und ihre Kunst umfassend zu repräsentieren.

Virtually Swiss will dem kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Korea ein nächstes Kapitel beifügen und ein internationales Netzwerk für Schweizer MedienkünstlerInnen aktivieren. Pressetext

only in german

Virtually Swiss - Swiss Media Art Today

mit Tatjana Marusic, Birgit Kempker, Studer / van den Berg, Hansang Cho, Marc Lee, Philippe Zimmermann, Jan Torpus, Beat Brogle
Partner: JIFF, Jeounju International Film Festival, Korea