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Zu den Duisburger Akzenten zeigt die Stiftung DKM vom 06.03.2009 bis zum 21.06.2009 in ihrer Galerie im Duisburger Innenhafen die Installation "Momentanea Mens" des italienischen Künstlers Vittorio Messina (1946). Eine augenzwinkernde Reise durch die Kulturgeschichte des Orient und Okzident.

Vierzehn Urinale aneinandergereiht, durch halbhohe Mauern aus unverputzten Gasbetonsteinen von einander getrennt, gliedern die rückwärtige Wand der Galerie DKM. Diese zur Schau gestellten, vorgeblich intimen Elemente werden durch den Einbau eines weißen Kubus an der Fensterseite ergänzt. Ein weißer Würfel, der auf die Idee des White Cube verweist, der in seiner materiellen Rohheit an den vorläufigen Charakter unfertiger Bauten erinnert und der – ergänzt durch die überdachenden Regenschirm-Elemente – genauso gut als Reminiszenz auf Kuppelbauten gelesen werden kann.

Mit seiner aktuellen Installation umspielt der italienische Künstler Vittorio Messina die Zeugnisse der Kulturgeschichte. In der Kombination von aktuellen Baumaterialien und einer Formensprache, die sich im Orient sowie im Okzident wiederfindet und zahlreiche historische Verweise beinhaltet, befreit Messina architektonische Elemente von ihrer Funktion, um sie ganz unter skulpturalen Aspekten zu betrachten. In der räumlichen Verbindung vermeintlich unvereinbarer Elemente öffnet Messina dem Betrachter einen reichhaltigen Assoziationsraum. Momentanea Mens – Im Geist des Moments vergegenwärtigt er Geschichte.

Der Künstler beschreibt seine Arbeitsweise mit den folgenden Worten: “Jedes Mal wenn ich eine Idee, ein Projekt verwirklichen will, tendiere ich dazu vor allem die Entfernung und die Verschiedenheit davon in Bezug auf das Gebiet auf welches ich mein Interesse zu richten glaube, zu ermessen. Unendliche Entfernung und Verschiedenheit. Nur sehr viel später entdecke ich dann, dass diese auf Grund ihrer kontinuierlichen Veränderung eine umfangreichere und undefinierbarere Gesamtheit verkörpern, die aber auch viel näher sein kann, alle Dinge berührt und beinahe mit Ihnen verwechselt werden kann. (…) Wie soll man aber Veränderung und Ähnlichkeit, das heißt die Bewegung und ihr Gegenteil, im zeitlichen Ablauf, der vom Pendel in unseren vier Wänden skandiert wird, zusammenhalten? Wahrscheinlich ist alles, was vorher passiert identisch mit dem was nachher passiert, wie manchmal in Träumen, oder in der unbegreiflichen Flucht der Galaxien.“

Es erscheint ein zweisprachiges Booklet mit einem kunstkritischen Text von Uwe-Jens Gellner.

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Vittorio Messina
Momentanea Mens

Ort: Galerie DKM