Voltaire CANDIDE

Zur Eröffnung der Ausstellung am 26. März 2010 um 19 Uhr im Christian-Wolff-Haus in Halle spricht Prof. Josef Walch von der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle sowie Künstlerinitiative Schwetzingen KIS e.V.

Das Projekt Voltaire und Candide der KünstlerInitiative Schwetzingen entstand zum 250. Jahrestag der Erstausgabe des Romans "Candide ou l´optimisme" von Voltaire, weil der berühmte französische Philosoph und Schriftsteller (bürgerlicher Name François Marie Arouet) dieses Werk als Gast des kurfürstlichen Hofes in Schwetzingen 1759 vollendete. Ein philosophisch-satirischer Roman, der immer wieder neu interpretiert wird, Künstler zu Illustrationen anregt, verfilmt wurde und Leonard Bernstein den Stoff zu seinem gleichnamigen Musical lieferte.

Zahlreiche Künstler aus Schwetzingen und Halle ließen sich von diesem facettenreichen und höchst aktuellen Buch zu eigenen Assoziationen und gestalterischen Umsetzungen inspirieren. Sogar ein Parfüm wurde nach dem Vorbild des Candide durch den Schwetzinger Parfümeur, Herrn Armin Haas, für die Ausstellung kreiert und kann im Rahmen der Präsentation erworben werden.

Die barocken Räume des Christian-Wolff-Hauses bieten nicht nur das angemessene Ambiente für die Ausstellung, welche in das Themenjahr: „Menschenbild der Aufklärung“ im Rahmen der Landesinitiative „Sachen-Anhalt und das 18. Jahrhundert“ eingebunden ist. Zusätzliches Anliegen der Ausstellung in Halle ist es, auf die vielfältigen Beziehungen zwischen den Philosophen Voltaire, Gottfried Wilhelm Leibniz und Christian Wolff aufmerksam zu machen (z. B. durch originale Zeugnisse).

Der hallesche Philosoph Christian Wolff (1679-1754) war dem französischen Aufklärer Voltaire am 26. März des Jahres 1753 bei einem Aufenthalt in der Saalestadt persönlich begegnet (Voltaire hatte auf der Durchreise von Potsdam im Haus Große Märkerstraße 22 bei Prof. Baumgarten Quartier genommen, wo sich beide dann trafen) und pflegte mit ihm brieflichen Austausch. Im Roman "Candide" wird das von Wolff praktizierte systematische philosophische Denken in Gestalt des Philosophen Pangloss aufs Korn genommen.

Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von historischen, zeitgenössischen und fremdsprachigen Ausgaben dieses weltberühmten Romans, der zur illustrativen Ausgestaltung frühzeitig inspirierte und auch als Comic herausgegeben wurde. Für den Besucher stehen auch Ausgaben zum eigenen Schmökern zur Verfügung und in unmittelbarer Nähe sind zwei Originalbriefe aus dem Briefwechsel der Philosophen Wolff und Leibniz zu finden, mit deren Ideen sich Voltaire kritisch-satirisch in "Candide" auseinandersetzte.

Voltaire CANDIDE

Künstler: Franca Bartholomäi, Roland Berger, Günter Braun, Eva Clemens, Karin Jarausch, Manfred Kästner, Bernd Neumann, Frank Nitsche, Jessen Oestergaard, Karin Posmyk, Thomas Rug, Karin Schmiedebach, Frank Wahle, Josef Walch ...