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Die Ausstellung „Vom Funken zum Pixel“ wird Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst vorstellen, die mit digitalen und interaktiven Medien in größeren Dimensionen arbeiten. Die technischen Gegebenheiten in diesem Gebiet haben dazu geführt, dass dieser Kunstbereich wie kaum ein anderer international angelegt ist. So werden in der Ausstellung Werke von renommierten und noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern, bzw Künstlergruppen aus der ganzen Welt zu sehen sein. Werke von Pionieren und Werke, die erstmals in Europa oder Deutschland gezeigt werden oder eigens für den Martin-Gropius-Bau entwickelt werden, ermöglichen den Besuchern spektakuläre Entdeckungen künstlerischer Ausdrucksformen und radikal veränderter Wahrnehmungsbeziehungen zwischen Betrachter und bewegtem Bild. Immersive und interaktive Herangehensweisen kennzeichnen vielfach die künstlerischen Strategien.

In Planung sind Installationen von: Romy Achituv (Israel): BeNowHere Interactive, 1997 Art+Com – Dirk Lüsebrink / Joachim Sauter (Deutschland): Invisible Shape of Things Past, 1996/2007 Gregory Barsamian (USA): The Scream, 1998. No Never Alone, 1998 Jean Michel Bruyère (Frankreich): Si Poteris Narrare, Licet, 2002 Jean Michel Bruyère (Frankreich): CaMg(CO3)2 (Dolomit), 2007 (Weltpremiere) Du Zhenjun (China): Présomption, 2000 Dumb Type (Japan): Voyages, 2002 Brad Hwang (Korea/Deutschland): Time may change me / I can’t change time, 2007 Kai (Deutschland): Feuerkasten, 1990 Ulf Langheinrich (Deutschland/Österreich): Hemisphere, 2006–2007 Marie Maquaire (Frankreich), Tentative d’épuisement d’un lieu, Berlin, 2003 Thomas McIntosh (Kanada): Ondulation, 2002 David Moises (Österreich): Hanoscope, 2002 Nam June Paik (Korea/USA): Candle TV, 1975 Christian Partos (Schweden): Visp, 2000. Strip-Tease, 1998. MOM, 2003. Erwin Redl (Österreich/USA): FLOW Berlin, 2007 Jeffrey Shaw (Australien) / Sarah Kenderdine (Neuseeland): PLACE Hampi, 2006 Pierrick Sorin (Frankreich): Quelques inventions remarquables, 2001 Shiro Takatani (Japan): Chrono, 2007 (Weltpremiere) Shiro Takatani (Japan): Camera Lucida, 2007 (Weltpremiere) Saburo Teshigawara (Japan): Light Behind Light, 2004

Nahezu alle Werke werden erstmalig in Berlin zu sehen sein.

Die Ausstellung wird von Richard Castelli (Paris) für den Martin-Gropius-Bau konzipiert und zeigt die Wechselwirkungen und den Zusammenhang von Kunst und elektronischen Medien. Die vier zentralen Begriffe der Ausstellung – Feuer und Elektrizität, Licht und Pixel – stehen paradigmatisch für diese Entwicklung und für „Zustände des Immateriellen“. Angefangen vom Feuer, der ersten vom Menschen gebändigten Energie, durchläuft die Ausstellung, parallel zur menschlichen Evolution die Stufen: Elektrizität, Licht und Pixel, das - wie ein Funke für das Feuer – den ‚Zellkern‘ des elektronischen Bildes darstellt. Das elektronische Bild ist Träger für eine andere Form der Energie, die keine fossilen Eigenschaften mehr aufweist: die Information, von der wir nicht sicher wissen, ob sie tatsächlich vom Menschen beherrscht wird.

Der prächtige Lichthof des Martin-Gropius-Bau wird von besonders eindrucksvollen Installationen dominiert. Unter anderem von einer Installation von Erwin Redl, der bereits die Fassade des Whitney Museums in New York umgestaltet hat. Er kreiert ein eigens für den Lichthof des Martin-Gropius-Bau in Auftrag gegebenes Werk, „FLOW Berlin 2007“. Es handelt sich dabei um eine große Lichtwelle aus Leuchtdioden, die den menschlichen Wahrnehmungshorizont zu „entrealisieren“ sucht.

Weitere Beispiele von Premieren oder von spektakulären Re-Installationen sind:

Neue elektrostatische Kreationen „Time May Change Me // I Can’t Change Time“ von Brad Hwang.

Zum Thema Licht zeigt der Choreograph und Videokünstler Saburo Teshigawara ein faszinierendes Spiegel-Werk „Light Behind Light“.

Thomas McIntosh’s „Ondulation“, ein Environment von Fließ- und Lichtwellen ist ein Spiel mit reflektiertem Licht, das zeigt wie man mit Musik und Tönen spielt.

Mit zwei interaktiven Kunstwerken vertreten ist Jean Michel Bruyère: dem „ifilm“ (für Jeffrey Shaw’s EVE interactive cinema) „Si Poteris Narrare, Licet“, einer interaktiven Filmreise, wo die im vorab registrierte und festgehaltene Zeit des montierten Films mit dem Echtzeitablauf seiner Geografie harmoniert. In der Uraufführung von „MgCa(CO3)2 (Dolomit)“ wird sich der Besucher in der Lounge eines Schamanen wieder finden, wie in einer extremen Mischung einfachster Low- und Hightec.

Von Jeffrey Shaw, einem Pionier der digitalen Kinematographie, und Sarah Kenderdine zeigt die Ausstellung mit „Place Hampi“, die interaktiven stereoskopischen Panoramen der Ruinen von Hampi, dem ‚Angkor Indiens‘.

Europapremiere hat Dumb Type, „Voyages“: ein Monolith von horizontal gerichteten Bildern, beeindruckend wie in Kubricks, ‚2001: a space odyssey‘. Von Art + Com, Joachim Sauter und Dirk Lüsebrink, werden Architekturen, wie das Museum für Moderne Kunst Shanghai oder der Potsdamer Platz Berlin in digitalen Filmskulpturen „Invisible Shape of Things Past“, in Szene gesetzt.

Im Pixeluniversum von Ulf Langheinrich, „Hemisphere“, findet sich der Betrachter beherrscht, beschützt und zugleich angezogen von einer sich ständig verändernden granularen virtuellen Welt, die aus undefinierbaren Gründen gleich zu implodieren scheint.

Wiewohl „Vom Funken zum Pixel“ den Aspekten der Evolution unserer Vorstellungen von Energie in ihren verschiedenen Stadien folgt, wird die Ausstellung erstaunlicherweise eine der zeitgenössischen Kunst sein und dafür eine Plattform und ein poetisches Feld der Betrachtung und Meditation bieten.

Katalog Ein Katalog erscheint im Nicolai Verlag.

Vom Funken zum Pixel Ausstellung Ort: Martin-Gropius-Bau 28. Oktober 2007 bis 14. Januar 2008 Veranstalter Berliner Festspiele Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes Kurator Richard Castelli

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Vom Funken zum Pixel
Veranstalter: Berliner Festspiele
Kurator: Richard Castelli

mit Romy Achituv, Art+Com (Dirk Lüsebrink / Joachim Sauter), Gregory Barsamian, Jean Michel Bruyere, Du Zhenjun, Dumb Type, Brad Hwang, Ulf Langheinrich, Marie Maquaire, Thomas McIntosh, David Moises, Nam June Paik, Christian Partos, Erwin Redl, Jeffrey Shaw, Pierrick Sorin, Shiro Takatani, Saburo Teshigawara ...