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Die Ausstellung, die das Spektrum von Tradition und Moderne hinterfragt, gibt einen Eindruck von den gewaltigen Veraenderungen, die sich im vergangenen Jahrzehnt in den orientalischen Teilen der ehemaligen Sowjetunion vollzogen haben.

Seit der Unabhaengigkeit des ehemaligen „sowjetischen Orients" ist eine junge Kuenstlergeneration herangewachsen, die sich in ihren Arbeiten Fragen der neuen Religiositaet sowie der Re-Islamisierung der Gesellschaft und ihren Auswirkungen auf das Leben der Menschen widmet. Fragen der Tradition, Religion, des modernen Lebens und der Emanzipation der Frau stehen im Mittelpunkt der kuenstlerischen Reflexionen von Kuenstlerinnen und Kuenstlern wie Said Atabekov, Zitta Sultanbaeva & Ablikim Akmullaev, Marina Lyubaskina, Galim & Sauresch Madanov, Erbol Meldibekov, Almagul Menlibaeva, Naomi Tereza Salmon sowie Elena & Victor Vorobyev. Sie verwenden Installationen, Fotografien und Videos, mit denen sie ihren Intentionen Ausdruck verleihen.

Die Rueckbesinnung auf alte, islamische Traditionen und die damit verbundene Identitaetssuche wird im Alltag vor allem auch in der neuen Architektur des ehemals „sowjetischen Orients" sichtbar. In zahlreichen Bauten, die seit 1991 in den Staaten Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Turkmenistan und Tadschikistan entstanden sind, wechseln neo-historisierende Baustile und globalisierte Architektur-Moden einander ab. Die Ausstellung zeigt neben Kunstwerken aus juengster Zeit erstmals auch eine vergleichende Uebersicht von etwa 50 Projekten zeitgenoessischer Architektur in Zentralasien. Sie belegt aber auch, dass Islam und Tradition bereits waehrend der Sowjetzeit eine zentrale Bedeutung in der architektonischen Gestaltung hatten. Es werden erstmals Entwurfszeichnungen von Nikolai Scharski zu sehen sein, der ab den spaeten Sechzigerjahren bis in die Achtzigerjahre zusammen mit seinen Bruedern Piotr und Alexander entscheidenden Einfluss auf die Fassadengestaltungen in den zentralasiatischen Sowjetrepubliken hatte und in einzigartiger Weise Traditionen islamischer Ornamentik mit der Formenwelt der Kunst des 20. Jahrhunderts und der Ikonografie der Sowjetgesellschaft verband. Diese Entwuerfe, die noch nie der Öffentlichkeit zugaenglich gemacht wurden, bilden in der Ausstellung das Bindeglied zwischen Architektur und Kunst, zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Zur Ausstellung erscheint ein 80-seitiger Katalog.

Pressetext

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Islamische Welten
Vom roten Stern zur blauen Kuppel
Architektur und Kunst in Zentralasien
Kuratoren: Barbara Barsch, Philipp Meuser

mit Arbeiten von Ablikim Akmullaev, Said Atabekov, Marina Lyubaskina, Galim & Zauresch Madanov, Erbol Meldibekov, Almagul Menlibaeva, Naomi Tereza Salmon, Nikolai Scharski, Zitta Sultanbaeva (ZITABL ), Elena Vorobyeva & Viktor Vorobyev

Stationen:
26.03.04 - 30.05.04 ifa-Galerie Berlin
04.02.05 - 20.03.05 ifa-Galerie Stuttgart