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Die Ausstellung "Von der Abwesenheit des Lagers" zeigt eine internationale Auswahl künstlerischer Positionen, die sich mit der Erinnerung an die Verbrechen der NS-Zeit beschäftigen. Ausstellung und Begleitprogramm gehen exemplarisch auf die Aktualität des Erinnerns in Deutschland und Europa ein und beschäftigen sich mit den verschiedenen Formen des Umgangs mit dem Gedenken. Der Begriff des Lagers steht hier nicht nur für die räumliche Präsenz von Konzentrations- und Zwangsarbeiter/-innenlagern dieser Zeit, sondern bildet eine metaphorische Klammer für die prinzipielle und schrittweise Entrechtung und Verfolgung menschlichen Lebens. Diese wurde durch den italienischen Philosophen Giorgio Agamben auf analytischer Ebene erfasst und in den Tagebüchern von Victor Klemperer eindringlich beschrieben: Das Prinzip des Lagers beginnt zunächst im Alltag und setzt sich in Arbeits- und Vernichtungslagern fort. 

In Dresden steht "Von der Abwesenheit des Lagers" als Erinnerung an das Prinzip des Lagers auch für die Notwendigkeit einer deutlichen Abgrenzung von geschichtsrevisionistischen Vereinahmungsversuchen des Gedenkens. 

In Kooperation mit dem Kunstfonds / Staatliche Kunstsammlungen Dresden KATALIN BÓDI, RAINER GANAHL, JOCHEN GERZ, JÖRG HEROLD, HORST HOHEISEL, FRANCIS HUNGER, GYÖNGYI KALÁNYOS, BERND KILIAN, KLUB ZWEI, ULRIKE KUSCHEL, MICHAELA MELIAN, ULRIKE MUNDT & SVEA DUWE FÜR STAFETA, HENRIK OLESEN, OMARA, BARAK REISER, TIM SHARP, MARTIN SCHMIDL, JOSEF STRAU, LUC TUYMANS, MONIKA WEISS, ANNETTE WEISSER, JAN WENZEL, ARTUR ZMIJEWSKI kuratiert von Christina Beifuss, Katrin Krahl, Maja Linke, Christiane Mennicke (Kunsthaus Dresden) und Silke Wagler (Kunstfonds/Staatliche Kunstsammlungen Dresden)

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Die mehrteilige Installation "FÖHRENWALD" von Michaela Melian ist als Teil der Ausstellung vom 1.Februar bis zum 7.Mai auf dem Vorplatz der Neuen Synagoge zu sehen."Föhrenwald" kombiniert eine eigene Architektur mit einer Diaprojektion und einem Hörspiel und nimmt Bezug auf ein ehemaliges ZwangsarbeiterInnenlager bei München, das nach ´45 als Displaced-Persons-Lager weitergenutzt wurde. Bis 1956, als das Lager aufgelöst wurde, um der Unterbringung heimatvertriebener deutscher Familien zu dienen, bildete es zwischenzeitig die größte jüdische Gemeinde Europas. (Neue Synagoge, Am Hasenberg/ Brühlsche Terrasse)

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VON DER ABWESENHEIT DES LAGERS
Reflexionen zeitgenössischer Kunst zur Aktualität des Erinnerns
Kuratoren: Christina Beifuss, Katrin Krahl, Maja Linke, Christiane Mennicke, Silke Wagler

Künstler: Rainer Ganahl, Jochen Gerz, Jörg Herold, Horst Hoheisel, Bernd Kilian, Klub Zwei, Ulrike Kuschel, Michaela Melian, Ulrike Mundt / Svea Duwe für STAFETA , Henrik Olesen, Barak Reiser, Josef Strau, Luc Tuymans, Monika Weiss, Annette Weisser, Jan Wenzel, Artur Zmijewski ...