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Von Dürer bis van Gogh
Sammlung Bührle trifft Wallraf
"Monets Zauber hat mich nie losgelassen, Cézanne, Degas, Manet, Renoir wollte ich in meinem Umkreis an meinen Wänden haben", so blickte Emil Bührle kurz vor seinem plötzlichen Tod im November 1956 auf den Beginn seiner Sammelleidenschaft zurück. In nur wenigen Jahren war es ihm gelungen, eine erstaunliche Vielzahl von herausragenden Kunstwerken aus den bedeutendsten Epochen von Gotik bis Kubismus zusammenzutragen.
Seine große Liebe aber galt immer den Impressionisten. Hier treffen sich seine Interessen und die des Wallraf-Richartz-Museums. Noch in den 1950er-Jahren konkurrierten beide Parteien zuweilen auf dem Kunstmarkt um die besten Bilder und heute, sechzig Jahre nach Bührles Tod, bringt das Wallraf 64 Meisterwerke aus beiden Sammlungen für einen einzigartigen Dialog zusammen. Dabei kommen neben den bereits genannten französischen Impressionisten auch Meister wie Dürer, Cuyp, Canaletto, Delacroix, Courbet, Sisley, Pissarro, Gauguin, van Gogh, Picasso und Braque zusammen. Die Ausstellung ist ausschließlich in Köln zu sehen.
Leopold Reidemeister, der von 1945 bis 1957 Direktor des Wallraf-Richartz-Museums war und Bührle persönlich kennengelernt hatte, charakterisierte den wohlhabenden Industriellen und leidenschaftlichen Kunstsammler mit folgenden Worten: "Er hatte die schöne Muße und Gelassenheit, eine halbe Stunde vor einem Monet zu verbringen, wobei man nicht zu hören bekam, daß er vielleicht bedeutendere Bilder dieses Künstlers besaß." Bührles Kollektion europäischer Malerei galt schon damals als eine der wichtigsten privaten Sammlungen überhaupt. Im Jahre 1960 brachte seine Familie eine repräsentative Auswahl von rund 200 Gemälden und Skulpturen in eine Stiftung ein, die bis Mai 2015 in der Züricher Villa neben Bührles Wohnhaus zu sehen war. Ab 2020 wird die Sammlung in einem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich wieder für die Öffentlichkeit zu sehen sein.