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Seit jeher vermochten Darstellungen vom Menschen nicht nur dessen physiologische Bedingtheiten abzubilden, sondern auch den sich wandelnden Vorstellungen über das Menschsein an sich pointierte äußere Formen zu verleihen. War in früheren Jahrhunderten insbesondere die Gattung des Porträts prädestiniert, das jeweilige Menschenbild zu reflektieren, so wenden sich die Künste heute verstärkt dem menschlichen Körper in seiner Gesamtheit zu.

Mit der Ausstellung Von Kopf bis Fuß – Menschenbilder im Fokus der Sammlung Würth lädt die Kunsthalle Würth auf 2600 Quadratmetern zu einem spannenden »szenischen Diskurs« über Wandel und Konstanten des Menschenbildes ein. Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Installationen von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern beleuchten in unterschiedlichen Fragestellungen die Auseinandersetzung mit Schönheit, Vergänglichkeit, Ausdruckskraft, Selbstbefragung und Normierung der menschlichen Gestalt. Dabei führt die Ausstellung mit ihren rund 200 Porträts und Darstellungen des menschlichen Körpers bisweilen zwar auch bekannte Inkunabeln der Sammlung Würth neuen Betrachtungsweisen zu. Die Mehrzahl der Exponate aber, darunter spektakuläre Neuerwerbungen der Sammlung, war bislang allerdings noch nicht in der Kunsthalle Würth zu sehen.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf Werken der vergangenen 125 Jahre – unter anderem von Claude Émile Schuffenecker, Gustav Klimt, Wilhelm Trübner, Pablo Picasso, George Grosz, Christian Schad, Jaume Plensa, Tony Oursler und Marc Quinn. Dennoch ist ein idealisierter Gefesselter Sklave von Leonhard Kern (1588–1662) Ausgangspunkt der Betrachtung. Kern schuf ihn in einer Zeit, in der zwischen Artificialia und Naturalia, zwischen menschlicher und göttlicher Schöpfung keine trennscharfe Grenze gezogen wurde. Nachdem in den nachfolgenden Jahrhunderten die Erkenntnisse der Evolutionslehre, die Ergebnisse der Erkenntnisphilosophie und die Erfahrungen von Weltkriegen zur Aufgabe der Vorstellung vom Menschen als Krone der Schöpfung führten, begannen die Künstler des20. Jahrhunderts stattdessen seine Extreme auszuloten. Heute sind die Grenzen zwischen dem Naturgegebenen und dem von Menschenhand Manipulierten wieder so fließend, dass längst vom postbiologischen Zeitalter und vom Körper als Option die Rede ist.

Die Ausstellung versteht sich als Anregung zur Spurensuche in der aktuellen Bandbreite künstlerischer Weltsichten und Obsessionen. Darüber hinaus bietet sie Gelegenheit zu einer unterhaltsamen Entdeckungsreise durch die Sammlung Würth, diesmal zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Auffassung von Körper und Seele. Vielleicht gelingt es sogar hier und da, scheinbar unüberbrückbar Fernes fassbar zu machen.