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„Ich möchte etwas sichtbar machen, das der Masse nicht mehr präsent ist.“ Walter Niedermayr

Die fotografischen Sequenzen von Walter Niedermayr handeln von räumlichen Strukturen der technologisierten Existenz, in denen die Menschen zu Passagieren und Insassen werden. Die Ausstellung zeigt erstmals eine Auswahl aus unterschiedlichen Werkkomplexen und gewährt einen Einblick in das Projekt und die Einstellung des Künstlers zu Fotografie und Wirklichkeit. Das präsentierte Werk umfasst neben den alpinen Schauplätzen, die Niedermayr international bekannt gemacht haben, seine Begehungen in Krankenhäusern und Gefängnissen wie auch die Aufnahmen von Autobahn- und Baustellenarchitekturen. Ob Walter Niedermayr im offenen Raum einer alpinen Sehnsuchtslandschaft fotografiert oder in der kontrollierten Enge einer geschlossenen Anstalt, stets verflüchtigt sich in den Bildern der konkrete Verweis auf den Ort. Die Arbeiten kennzeichnet ein diffuses Licht, das die Räume und Farben erhellt. In einem Spannungsfeld von sichtbar und unsichtbar öffnet sich vor unseren Augen eine Raumfolge zwischen nüchterner Unheimlichkeit und poetischer Entgrenzung.

Im Zeitalter der medialen Raserei gibt Walter Niedermayr dem Raum wieder Zeit. Mit seinen mehrteilige Bildkompositionen schafft er Flanierzonen des Räumlichen, Tableaus einer angehaltenen Bewegung. Durch die Montage der fotografischen Sequenzen und ihren sensiblen Stand- und Blickpunktverschiebungen übersteigen die Bildkompositionen die gewohnte Wahrnehmung. Es erscheint eine Umgebung jenseits der erfahrbaren Welt, die Einstellungen haben mehr mit Imagination zu tun als mit traditioneller fotografischer Repräsentation.

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Walter Niedermayr
Kuratoren: Marion Piffer Damiani, Gerald Matt