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WALTER PRICE
20.04.2018 – 17.06.2018

Walter Price wurde 1989 in Macon, im US-amerikanischen Bundesstaat Georgia geboren und lebt heute in der multikulturellen Weltstadt New York, wo wesentliche Grundsteine für seine mit bemerkenswerter Geschwindigkeit voranschreitende Karriere gelegt wurden. Das mehrheitlich kleinformatige Werk des Künstlers lässt sich in Gemälde und Zeichnungen untergliedern, in denen er sich mit persönlichen Emotionen und Erfahrungen, gesellschaftlichen Konventionen sowie historischen Entwicklungen auseinandersetzt. Seine visuellen Formulierungen zeigen in der Regel Innen- oder Außenräume, die von Objekten, Lebewesen, Zeichen, Symbolen und Formen besetzt sind. So fnden sich in den Arbeiten Verweise auf Gliedmaßen, Figuren, Palmen, Hüte, Sofas, Pissoirs und Autos genauso wie Andeutungen der Sterne oder Streifen der US-amerikanischen Flagge sowie die Umrisse von Architekturen oder Vegetation. Dabei sind diese Bildelemente, die sich mal mehr und mal weniger deutlich dechifrieren lassen, nicht immer in eine klare Beziehung zueinander gebracht, so dass eine Form von Narration zwar spürbar, aber nicht fassbar wird. Dieser Umstand wird nicht zuletzt auch dadurch unterstützt, dass der Amerikaner in seinen Kompositionen auf herkömmliche Ordnungsmuster verzichtet, Hierarchien unterwandert und Perspektiven aufhebt, was den Malereien und Zeichnungen eine ungewöhnliche Anmutung verleiht, die gelegentlich auf die schöne Einfachheit sowie den Purismus von Bildern von Kindern verweist.

Gelegentlich lassen sich in den Werken von Price ebenfalls Buchstaben und Schriftzüge ausmachen, wobei diese Setzungen zumeist nur angeschnitten oder teilweise verdeckt sichtbar sind, so dass sie nicht auf eine unmittelbare Lesbarkeit angelegt zu sein scheinen und eher wie das Echo ei - nes verbalisierten Gedankens daherkommen. Als weiteres Merkmal vieler Arbeiten von Price kann deren intensive Farbigkeit angesehen werden, die auf einen virtuosen Umgang mit der Palette zurückzuführen ist. Zudem kennzeichnet eine große Zahl der Formulierungen ein erhöhtes Interesse für die Materialität der verwendeten Werkstofe, was sich sowohl an einem stark gestischen und damit haptisch spürbaren Farbauftrag sowie an der Sichtbarlassung der Mal- und Zeichengründe nachvollziehen lässt. Dabei kann in der starken, expressiven Farbigkeit, wie auch in dem spezifschen Umgang mit den Arbeitsmitteln ein bewusste Auseinandersetzung mit den Vertretern der klassischen Moderne in Europa, wie auch mit den Spätausläufern der US-amerikanischen Nachkriegskunst gesehen werden, wobei der Künstler trotz aller Bezugnahmen mit Souveränität eine eigene Sprache formuliert.

Im Rahmen der Ausstellung im Kölnischen Kunstverein soll das Schafen von Price erstmals umfassender in Deutschland vorgestellt und gewürdigt werden. Dabei sollen sowohl ältere als auch neuere Werke in den Fokus rücken, die durch ortsspezifsche Wandmalereien und -zeichnungen eine Ergänzung fnden. Zudem soll das Schafen durch einen umfassenden, zweisprachigen Katalog erläutert werden, der die Präsentation in Köln begleitet und dokumentiert.