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Die Ausstellung greift das seit dem 15. Jahrhundert beliebte Thema der Nachtbilder auf. Denn Dunkelheit, ein Mangel an Licht oder das Spiel der Schatten fordert Künstler mindestens genauso heraus wie das Leuchten der Farben im gleißenden Sonnenlicht. Der Autor Heinz-Gerhard Friese, aus dessen Buch „Die Ästhetik der Nacht. Eine Kulturgeschichte“ (Reinbek b. HH, 2011) das titelgebende Zitat stammt, schreibt (a.a.O., S.93): „Die Nacht aber ist das Tiefste, das die Bilder haben wollen: denn der Grund aller Bilder ist dunkel.“ Nicht erst der Mensch in der heutigen Zeit versucht, die äußere Nacht zurückzudrängen und die innere Nacht immer stärker zu negieren: In unserer Zeit passiert das mittels der globalen Lichtverschmutzung über exzessive Ladenöffnungszeiten und coolen Mitternachtssport bis hin zu den permanent arbeitenden elektronischen Handelssystemen des Internets, aber auch durch die Geringschätzung von Tag- und Nachtträumen, von Stille, Müdigkeit und Schlaf. Nichtsdestotrotz herrscht die Nacht zweifach, einmal als permanente Dunkelheit in uns und einmal als kosmische Dunkelheit. Die Nacht ist Mythos und Sehnsucht, sie geht einher mit Ängsten und Einschränkungen, Freiheiten und Möglichkeiten, sie ist ein Zustand, aber auch eine Haltung: Die Nacht ist dort, weit draußen, und hier, tief drinnen.

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"weit draußen und tief drinnen" - Bilder der Nacht

Künstler:
Ralf Cohen, Claire Hooper, Esther Horn, Gabriele Horndasch, Ursula Kelm, Johannes Kersting, Mathias Otto, Gerhard Rießbeck, Yukara Shimizu

Kuratoren:
Hans-Peter Miksch