press release only in german

Die kleinformatigen Objekte und Zeichnungen der Artist in Residence Doris Hansen schaffen eine Imagination von Natur, Bernadette Moser setzt natürliche Spinnennetze in einem Wechselspiel von Licht und Schatten verfremdet ein. Alexandra Gschiel und Markus Wilfling spielen in einer schwarz-weißen Performance ein zeitvernetzendes Turnier, das Spuren hinterlässt. Mit "About the living" zeigt Ila ein tausendjähriges Eichenrelikt und die Fotodokumentation über den rituellen künstlerischen Entstehungsprozess.

Doris Hansen zeigt im kunstGarten Arbeiten aus ihrer fortlaufenden Serie der mikrowelten. Für die kleinformatigen Leuchtobjekte und Zeichnungen geht die Berliner Künstlerin von Naturformen aus und entwickelt daraus künstliche Paradiese.

Die Leuchtobjekte sind hängende und stehende runde Plattformen mit garten- und waldähnlichen Szenerien, die von Halbkugeln aus PVC überwölbt sind. Die Materialien sind möglichst naturfern und industriell gefertigt: Knetmasse, Styropor, Plastik, synthetische Textilien und LEDs. Die Zeichnungen sind digital kolorierte Scans von Bleistiftentwürfen. Die Künstlichkeit dieser ebenso perfekten wie glamourösen Welten aus Plastik wird verstärkt durch die Einbindung von Formen, die an extraterrestrische Fantasien früher Science-Fiction-Filme und Comics erinnern. In den mikrowelten begegnet der Betrachter nicht der Natur selbst, sondern den Imaginationen von Naturformen als ihm und seiner Zeit gemäße künstliche Utopien.

Mit der Arbeit SPINNEN:NETZE setzt sich die Künstlerin experimentell mit der Architektur der Netze, ihrer Beziehung zum Raum und ihrer Funktionalität sowohl in essentieller wie auch ästhetischer Weise auseinander. Sie setzt damit Natur und Kultur in Beziehung und ermöglicht für aufmerksame BetrachterInnen kontextuelle Einblicke auf gesellschaftlicher Ebene.

Als leidenschaftliche Backgammon Spieler treten Alexandra Gschiel und Markus Wilfling mittels einer Performance in Kontakt. Die performative Installation entsteht über einen Tisch, der das Brettspiel als Tischplatte enthält, zwei Sessel und die analog zum Spielbrett passende Kleidung der SpielerInnen. Unbeirrt von den BesucherInnenn tragen Alexandra Gschiel und Markus Wilfling ihr Turnier am Spielbrett aus. Als Abschluss der Performance legen die beiden KünstlerInnen ihre Spielkleidung ab – diese verbleibt am Ort der Geschehens, die KünstlerInnen mischen sich jedoch inkognito in das Publikum.

ABOUT THE LIVING - eine Fotodokumentation der Künstlers ILA belegt den vielwöchigen rituellen Entstehungsprozess eines Kunstobjektes, das intuitiv und unbewusst entstanden ist. Das Rohmaterial, das ILA für sein Objekt benutzt hatte, fiel ihm beim Besuch der ältesten Eiche Europas in Bierbaum an der Safen quasi in den Schoß. Der über 1000-jährige Baum verlor einen Ast, von dem ein Stück als Material für das Kunstobjekt verwendet wurde.

Bei der Eröffnung am 15. 5. um 17:00 sind die KünstlerInnen anwesend. Es sprechen GR Michael Grossmann und Kulturwissenschaftler und Kunsthistoriker Markus Waitschacher

Am Sa 16. Mai findet im Rahmen von aktuelle kunst in graz um ca. 16.15 Uhr ein geführter Rundgang (engl.) mit Slaven Tolj, Direktor des MMSU Museum for Modern and Contemporary Art, Rijeka statt.