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Zum hundertsten Geburtstag und fünfzigsten Todestag Werner Heldts zeigt das Sprengel Museum Hannover einen repräsentativen Querschnitt durch das Werk des Künstlers. Bekannt als "Maler von Berlin", hat Werner Heldt wie kaum ein anderer die unmittelbare Nachkriegssituation in Berlin in seinen Bildern erfasst.

Die Ausstellung im Sprengel Museum Hannover setzt ihren Schwerpunkt auf die "Traumzeichnungen", welche ab 1930 im Œuvre Werner Heldts auftreten und auf Visionen und Wunschvorstellungen des Künstlers basieren. Die frühen Werke der 1930er Jahre führen den Betrachter in Gewölbekeller und dunkle Grüfte, in denen sich düstere Szenen abspielen. Der gebürtige Berliner hat zu diesem Zeitpunkt bereits sein Studium an der Berliner Akademie für Bildende Künste abgeschlossen und geht für ein Jahr nach Paris.

Nach dem Ende des Krieges - Heldt leistet ab 1945 Kriegsdienst und gerät in Gefangenschaft - tritt das Motiv des Fensterausblicks auf die Stadt in den Vordergrund: Heldt zeigt jetzt immer häufiger Bilder eines unversehrt gebliebenen, aber verlassenen und bedrückenden Berlins, in dem der einzige Rückzugsort das eigene Atelier zu sein scheint. Parallel dazu entsteht die Motivfolge "Berlin am Meer": In den Straßenfluchten werden Trümmerberge zu Wellen. Heldts Traumvorstellungen gleiten ins Utopische ab: Berlin zeigt sich als eine Stadt im Wasser, die Silhouette des Nachkrieg-Berlins wird zur Meereslandschaft, in der die Fluten in die Straßen brechen und Dampfer die Plätze überqueren.

Das Sprengel Museum Hannover zeigt in der Ausstellung etwa 70 Gemälde, Grafiken und Zeichnungen aus den wichtigsten Schaffensphasen Werner Heldts. Die gezeigten Werke stammen aus dem Bestand des Museums, von der Galerie Brusberg in Berlin sowie aus hannoverschen Privatsammlungen, die zu den größten privaten Sammlungen Werner Heldts zählen.

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