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Die internationale Gruppenausstellung Wessen Geschichte vereint Arbeiten von jungen Künstlerinnen und Künstlern, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Vergangenheit ihres jeweiligen Heimatlandes auseinandersetzen. Die vorgestellten Werke gehen dabei unter anderem folgenden Fragen nach: In welcher Relation stehen (auto-)biografische Aspekte zu solchen mit nationalstaatlicher Bedeutung? Wie werden heute soziale, politische und kulturelle Belange der Vergangenheit im Diskurs öffentlicher Medien verhandelt? Welche Bedeutung hat das historische Umfeld für die aktuelle künstlerische Produktion? Wie setzt sich diese in Beziehung zur Vergangenheit? Die in der Ausstellung präsentierten Filme und Installationen reflektieren die Problematik kollektiver Identität in Zeiten wirtschaftlicher und kultureller Globalisierung, indem sie sich unter anderem mit den gewaltigen Umwälzungsprozessen in Osteuropa, Lateinamerika und Asien auseinandersetzen. Dabei spielt stets die eigene Erfahrung resultierend aus einer persönlichen Eingebundenheit in diese Prozesse eine entscheidende Rolle. Auch wenn einige der in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler heute nicht mehr in ihrer Heimat, sondern in Westeuropa leben, erachten sie mitunter bestimmte historische Entwicklungen, denen sie in ihrer Jugend ausgesetzt waren, als konstitutiv für ihre aktuelle Arbeit. Ebenso wie transkontinentale Ereignisse Eingang in die Ausstellung finden, konfrontiert sie über die Vorstellung von Arbeiten, die sich beispielsweise mit dem Deutschen Herbst beschäftigen, auch mit der Geschichte der Bundesrepublik. Über die Auseinandersetzung mit konkreten politischen Situationen hinaus werden Themen verhandelt, die auch jenseits nationalstaatlicher Fragestellungen Relevanz besitzen: Zwischenmenschliche Konflikte, die Problematisierung materieller und abstrakter Wertvorstellungen sowie der Antrieb, der Komplexität geschichtlicher Begebenheiten Rechnung zu tragen sind nur einige der Ausgangspunkte der im Rahmen von Wessen Geschichte vorgestellten Arbeiten. Dabei reicht das Spektrum der Vorgehensweisen von dezidierter analytischer wissenschaftlicher Recherche bis hin zu einer eher intuitiv atmosphärischen Beschäftigung mit historischen Fakten. Mitunter wird eine sehr subjektive, persönliche Geschichtsschreibung der offiziellen entgegengestellt. Das Imaginäre und Faktische kann dabei in eine produktive Spannung treten, wenn beispielsweise ein durch Distanz bestimmtes Vorgehen mit Mitteln der Ironie und Verfremdung auf reale Ereignisse Bezug nimmt.

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Andreas Bunte, Mircea Cantor, Diango Hernández, Andree Korpys/Markus Löffler, Gabriel Kuri, Little Warsaw, Victor Man, Silke Schatz, Haegue Yang

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Wessen Geschichte

Künstler:
Andreas Bunte, Mircea Cantor, Diango Hernandez, Korpys / Löffler, Gabriel Kuri, Little Warsaw , Victor Man , Silke Schatz, Haegue Yang