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Eröffnung: Donnerstag, 2. Oktober 2007, 19 Uhr

Den Höhepunkt im Herbst 2008 bietet eine Großausstellung: „Mit Western Motel. Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst werden wir“, so Direktor Gerald Matt „einen der wichtigsten Vertreter der amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts erstmals in Österreich zeigen“.

Nur wenige Künstler haben die menschliche Existenz so eindringlich dargestellt wie Edward Hopper (1882-1967). Der amerikanische Maler entwirft eine Bildsprache, die im Anschluss an die Moderne und ungeachtet der großen Strömungen seiner Zeit, wie der Pop Art und dem Abstrakten Expressionismus, die Ästhetik des amerikanischen Realismus erweitert und neu formuliert. Dabei handeln seine Bilder „nicht nur an der Oberfläche von Amerika, sie graben sich tief ein in den Amerikanischen Traum, untersuchen radikal dieses zutiefst amerikanische Dilemma von Schein und Sein“, so Wim Wenders.

Hoppers Raumkonstruktionen irritieren den Betrachter und dessen natürliches Raumempfinden, sie sperren sich beispielsweise durch surreale Licht- und Schattenfälle und unwirkliche Perspektiven Albertis berühmtem Blick aus dem Fenster, und entwerfen damit einen Realismus, der brüchig ist und der immer wieder Tendenzen in die Abstraktion und eine Geometrisierung der Bildoberfläche erkennen lässt. Hoppers psychologisch aufgeladene Innen- und Außenräume scheinen ineinanderzufließen, wobei er wiederholt Schwellenmotive wie Fenster, Balkone und Türen in Szene setzt. Räumliche Grenzen verschwimmen und werden gleichzeitig akzentuiert. Hoppers Figuren erinnern in ihrer prototypischen Darstellung an die Manichini der Pittura Metafisica, sie tragen kaum Züge des Individuellen, wirken isoliert, beziehungsarm, melancholisch und introvertiert. Edward Hopper sagte einmal: „To me, the important thing is the sense of going on. You know how beautiful things are when you’re travelling“. Auf seinen Reisen fand Hopper nicht nur Bildsujets, sie waren auch Inspirationsquelle. Bewegung und Statik sind zwei Eckpfeiler seiner Kunst. Er liebte das Kino und das Kino liebte ihn. Das Filmische an sich ist zentral für seine Arbeiten, da das Statische seiner Gemälde wie eine zeitlich unbestimmt ausgedehnte Momentaufnahme wirkt, die sich nur aus einer Bewegung erklären lässt. Zentral ist dabei eine Verräumlichung von Zeit genauso wie die Verzeitlichung von Raum. Edward Hopper inspirierte damit nicht nur unzählige Filmemacher wie Alfred Hitchcock, Ridley Scott und Wim Wenders sondern auch Bildhauer, Fotografen, Videokünstler und Schriftsteller wie Peter Handke und Paul Auster.

Die Ausstellung versucht mit einer Auswahl von Gemälden, Radierungen und Zeichnungen die vielfältigen Verbindungen von Hopper im Dialog mit der zeitgenössischen Kunst aufzuzeigen. Bei der Auswahl der zeitgenössischen Werke standen weniger motivische Verwandtschaften bzw. Hopper-Zitate im Vordergrund als Gestaltungsprinzipien.

Vorläufige Liste der KünstlerInnen: David Claerbout, Dawn Clements, Jonas Dahlberg, Thomas Demand, Gustav Deutsch, Tim Eitel, Jim Jarmusch, Rachel Khedoori, Mark Lewis, Philip Lorca diCorcia, Ed Ruscha, Markus Schinwald, Jeff Wall, Rachel Whiteread

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Western Motel
Edward Hopper und die zeitgenössische Kunst
Kurator: Gerald Matt

KünstlerInnen: David Claerbout, Dawn Clements, Jonas Dahlberg, Thomas Demand, Gustav Deutsch, Tim Eitel, Jim Jarmusch, Rachel Khedoori, Mark Lewis, Philip-Lorca diCorcia, Ed Ruscha, Markus Schinwald, Jeff Wall, Rachel Whiteread ... (vorläufge Liste)