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Die jetzt renovierte und neu eingerichtete Würzburger Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist den großen Jahrhunderten der venezianischen Malerei gewidmet.

Die jetzt renovierte und neu eingerichtete Würzburger Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist den großen Jahrhunderten der venezianischen Malerei gewidmet.

Ihren Weltruhm verdankt die fürstbischöfliche Residenz der großartigen Architektur Balthasar Neumanns und besonders den Freskendekorationen im Kaisersaal und im Treppenhaus von Giovanni Battista Tiepolo (1696 – 1770). Mit dem überwältigenden Deckenbild, das Tiepolo 1752/53 in das Gewölbe der weiten Treppenanlage malte, erlebt der Besucher eine der bedeutendsten Schöpfungen der Kunst Venedigs im Spätbarock. Die im Nordflügel der Residenz eingerichtete Galerie ist deshalb allein der venezianischen Malerei vom 16. bis zum 18. Jahrhundert gewidmet. Sie zeigt sich nun in neuer Ordnung und wurde um bedeutende Gemälde aus dem Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ergänzt. Dank umfangreicher Restaurierungsmaßnahmen konnte die ursprüngliche Strahlkraft der Werke zurückgewonnen werden.

Gemälde aus der Werkstatt von Tizian und Veronese, von Palma Giovane und den Bassani eröffnen den Rundgang und rufen die glanzvolle Tradition der Kunst- und Handelsmetropole Venedig in Erinnerung. Mit Intelligenz und Witz, mit viel Licht und kraftvollen Farben setzten Amigoni, Piazzetta, Pittoni und die beiden Tiepolo mythologische und religiöse Historien in Szene. Im zweiten Teil der Galerie künden ihre Werke von der europaweiten Dominanz der venezianischen Malerei im 18. Jahrhundert.

Mit den ausgestellten Andachts- und Historienbildern, Allegorien und Porträts öffnen sich Einblicke in das gesellschaftliche, politische und religiöse Leben der Lagunenstadt. Zwei ungewöhnliche Ereignisbilder von Joseph Heintz d.J. zeigen Venedig als Stadt der Feste und des Vergnügens.

Im Zentrum der Präsentation, im ehemaligen Theatersaal der Residenz, begegnen Tugend-Allegorien aus Veroneses Werkstatt dem Altarbild, das Giovanni Domenico Tiepolo 1754 für die Abteikirche Münsterschwarzach malte. Diese Gegenüberstellung lässt erahnen, wie tief das Schaffen der venezianischen Meister des Spätbarocks in der Hochrenaissance ihrer Heimatstadt verwurzelt war. Auf den ersten Blick beschwört ihre Malerei Venedigs alten Glanz. Die Darstellung eines Botschafterempfangs von Luca Carlevarijs dokumentiert exemplarisch, wie die prunksüchtige Elite der Stadt den Verlust ihrer wirtschaftlichen und politischen Macht verleugnete.