Wolfgang Hambrecht fluency in the local tongue

In der Galerie Cora Hölzl werden erstmalig die neuen Arbeiten des Düsseldorfer Malers Wolfgang Hambrecht (geboren 1957 in Freiburg/Br.) gezeigt.

Ausgehend von der Idee, eine Auswahl unterschiedlicher Formelemente auf monochromer Bildfläche in Beziehung zueinander zu setzen, entfaltet Hambrecht seine Bildwelt. Geometrische, lineare oder amorphe Formen verschiedener Herkunft treten auf der Leinwand in immer neuen ausgewogenen Konstellationen auf, ohne dass eine Form die Fläche dominiert. Stattdessen bestimmt das kühn kalkulierte Spannungsfeld zwischen den einzelnen wiederkehrenden Formelementen den Gesamtbildeindruck.

Die Differenz der Formen ist nicht ausschließlich geometrisch. Jeder einzelnen Form ist zusätzlich ein signifikanter Malduktus zugewiesen. Die Oberflächenbeschaffenheit innerhalb Hambrechts Formrepertoire reicht von zeichnerisch-linear bis gestisch-pastos. Dadurch verstärkt sich der Eindruck einer differenzierten Formtypologie, die sich – in der jeweiligen Konstellation – akzentuiert vom monochromen Malgrund absetzt. Das Wiederholen der Formelemente in immer neuen Zusammenstellungen bewirkt eine suggestive Wiedererkennbarkeit der Bilder Hambrechts, deren Lesart sich dem Betrachter sukzessiv erschließt.

Innerhalb der Bildkomposition tauchen auch übereinander liegende Formen auf, die auf die Zeitlichkeit des Malprozesses bzw. das davor und danach Gemalte hinweisen und darüber hinaus Räumlichkeit im Bildvordergrund andeuten. Im Gegensatz zu dieser Anmutung von Räumlichkeit erfährt der Betrachter in den neusten Bildern von Wolfgang Hambrecht den eigentlichen Raum im Bild. Das Werk Ohne Titel, 2004 zeigt das Innere eines mit Licht durchfluteten Ausstellungsraumes, dem eine fremd wirkende Linienzeichnung vorgelegt ist. Die Intention der Malerei Hambrechts – das in Beziehung Setzen unterschiedlicher Formelemente – wird auch hier konsequent umgesetzt und deutet dabei gleichzeitig eine neuartige Entwicklung des Malers an.

Wir freuen uns, Sie und Ihre Freunde bei der Ausstellungseröffnung am 20. Mai 2005, 18-21 Uhr, begrüßen zu dürfen. Der Künstler wird ebenfalls anwesend sein.

Ljiljana Radlovic Pressetext