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Wer Wolfgang Mattheuer ausstellt, ruft zwangsläufig die Zeitgeschichte auf. Schließlich ist der Großteil des Werks zu Zeiten der Existenz der DDR entstanden. Und die von Mattheuer selbst so genannten „Problembilder“ sind ein beträchtlicher Teil des Gesamtwerks. Er, der sich dagegen sträubte neben Bernhard Heisig und Werner Tübke zum Gründervater der sogenannten Leipziger Schule stilisiert zu werden, als habe unter diesen berühmt gewordenen Künstlern Einigkeit über den künstlerischen Weg geherrscht, ist unter den prominenten Malern der DDR der beim breiten Publikum unbekannteste: Von ihm bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung des begonnenen 21. Jahrhunderts ausgerechnet eine Skulptur - der Jahrhundertschritt (Abgüsse in Leipzig, Bonn, Halle a.d.Saale und Berlin). Wolfgang Mattheuer war Mitglied der SED (von 1958 bis 1988), aber nie ideologiegetriebener Kulturfunktionär. Wenn ein gewichtiger Teil des Werks anspielungsreich die kritische Zeitgenossenschaft Mattheuers widerspiegelt, so stehen dem die zahlreichen „Erholungsbilder“ entgegen, darunter viele, die die Reichenbacher Heimat (den Geburts- und Wohnort Reichenbach im Vogtland) in den Blick nehmen. Trotz des Privilegs vielfacher Reisen ins In- und Ausland, trotz der Jahre in Leipzig, fühlte der Weltbürger sich doch immer wieder nur ganz geborgen in der Reichenbacher ‚Welt in der Nussschale’ seines Herkunftsortes. Die Ausstellung zeigt mit 68 Arbeiten aus der größten privaten Sammlung von Papierarbeiten von Mattheuer, der Sammlung von Peter Mathar aus Düren, einen Querschnitt durch fast 40 Jahre Schaffenszeit.

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Wolfgang Mattheuer (1927-2004)
Solange die Sonnen noch nicht im Schwarz ersaufen ...
Arbeiten auf Papier aus der Sammlung Peter Mathar
Kurator: Hans-Peter Miksch