press release only in german

„Ich zerlege es, ich vergrößere und, wenn man so sagen kann, retardiere, um die Zeit zu haben, endlich zu wissen. Die FOTOGRAFIE rechtfertigt diesen Wunsch, auch wenn sie ihn nicht erfüllt.“ Roland Barthes

Wolfgang Thalers fotografische Vorlagen für "Matter of Selection" sind keine objektiven und neutralen Repräsentationen, völlig idiosynkratisch ist seine Motivwahl und Perspektive. Der voyeuristische Blick in die Wohnung eines Sammlers, in offene Kleiderschränke – gestapelte Kappen, Krawatten oder Hosenträger –, auf die polierte Oberfläche eines Metallregals, einzelne Schrauben, Bücher – ihre Titel und Namen –, ein weiches Fell, dass scheinbar zufällig ins Bild gerutscht ist, repräsentieren einen bestimmten Raum, einen Ort, der erfasst werden will. Doch bleibt dieses Innere, das Privatheit und Intimität suggeriert, durch den subjektiven Blickpunkt, der den Ausschnitt des Bildes wie seine Ränder definiert, im Verborgenen. Wolfgang Thaler spricht von fotografischen Dokumenten, (...) "von höchstaufgelösten schwarz / weiß Negativen, die keine Bilder sondern reine Information darstellen und zugleich eine Distanz zum Ort der Aufnahme schaffen."

Wolfgang Thaler wurde 1969 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet in Wien. In Österreich waren seine Fotografien u.a. im Architekturzentrum Wien und dem Fotohof Salzburg zu sehen. Internationale Präsentationen u.a. in Leipzig/Galerie für zeitgenössische Kunst, Wolfsburg/Kunstverein, Mexico City, Melbourne, Belgrad und Sofia.