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Fremdheit ist zutiefst menschlich, sie ist Teil unseres Selbst. Wir alle erleben sie ständig auf Reisen und wir schreiben sie tagtäglich Anderen zu. Fremdheit wird aus der Perspektive einer Gruppe heraus konstruiert, indem Grenzen um das Eigene gezogen werden. Dabei können Fremde idealisiert oder zu Feinden gemacht werden.

Die Ausstellung "XENOPOLIS. Von der Faszination und Ausgrenzung des Fremden" beschäftigt sich mit den Konstruktionen des Fremden aus historischer und künstlerischer Sicht. Historische Perspektiven, bestehend aus Bildern und Dokumenten mit begleitenden Texten, treten in Dialog mit künstlerischen Arbeiten. Kunst und Geschichte ergänzen, reflektieren und inspirieren einander und bilden ein gemeinsames Ganzes.

Im Vordergrund der künstlerischen Beiträge und historischen Perspektiven stehen die Prinzipien der Konstruktion von Fremdheit. Darunter fallen gesetzliche Regelungen ebenso wie die Überwachung und Kriminalisierung durch die Exekutive. Die gewalttätige Durchsetzung der eigenen Herrschaft macht andere zu Fremden, erniedrigt und entmenschlicht sie. Die ideologische Verortung der Fremdheit im Bereich des Natürlichen, schreibt sie als unveränderlich fest. Durch die räumliche Trennung, die Segregation, werden Fremdheiten deutlich sichtbar gemacht. Die öffentliche Inszenierung von Fremden lässt sie zu Projektionsflächen von Hass und Begehren werden. Mit der Exotisierung wird das Fremde zum Konsumprodukt reduziert. Fremdheit kann aber auch als widerständische Identität erfahren werden, die das normative Ideal des Eigenen unterläuft. Sie kann irritieren und sich bestehenden Machtverhältnissen und Hierarchien widersetzen.

Pressetext

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XENOPOLIS
Von der Faszination und Ausgrenzung des Fremden
Künstlerische Beiträge und historische Perspektiven
www.xenopolis.de

mit Jn. Ulrick Désert, Esra Ersen, Martin Krenn, Pia Lanzinger, Anny & Sibel Öztürk, Henrik Olesen, Tanja Ostojic, Oliver Ressler, schleuser.net (Farida Heuck, Ralf Homann, Manuela Unverdorben), Spacecampaign, Nika Spalinger, Szuper Gallery (Susanne Clausen, Pawlo Kerestey), Tamiko Thiel / Zara Houshmand, Ina Wudtke